In der letzten Beteiligtenversammlung der 10 ILE-Gemeinden des Passauer Oberlandes
am 19. Mai 2015 im Rathaus Salzweg gab es neben vielen anderen Tagesordnungspunkten zwei interessante Berichte zu Fördermöglichkeiten für ILE-Kommunen, aber auch Privatinvestoren in ILE-Gebieten. Thomas Schöffel, zuständiger Projektbetreuer für die ILE Passauer Oberland am Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern, informierte die teilnehmenden Bürgermeister und Geschäftsleiter über die zwei Instrumente „Vitalitätscheck“ und „Privatförderung“.
Vitalitätscheck als Basis für Ortsentwicklung – 100% Förderung
Beim Vitalitätscheck handelt es sich um eine Untersuchung einer Gemeinde, bei der sowohl der Hauptort als auch die Nebenorte mit mehr als 50 Einwohnern betrachtet werden. Es geht dabei in erster Linie darum, die Innenpotenziale der Orte herauszuarbeiten und als Kartenmaterial in einer Gesamtübersicht darzustellen. Dies kann als Grundlage für die weitere strategische Ortsentwicklung und damit auch als Unterstützung für die Arbeit der Gemeindeverwaltung und der Gremien dienen. Beispielsweise können daraus Schlüsse gezogen werden – inwieweit und ggfs. wie lange – die Infrastruktur eines Ortes mit Nahversorgung noch gesichert ist oder wie viele Leerstände und Baulücken es gibt, die im Zweifelsfall anstelle von Außenflächen für Bebauung herangezogen werden könnten. Der Vitalitätscheck ist für die Gemeinden kostenfrei, d.h. er wird zu 100% vom Amt für Ländliche Entwicklung gefördert. Für die Gemeinden selbst bedeutet er keinen großen Mehraufwand, verspricht aber aufschlussreiche Erkenntnisse. Die Mehrzahl der ILE-Gemeinden im Passauer Oberland hat sich bereits entschlossen, dieses Instrument in Anspruch zu nehmen. Es könnte noch in der zweiten Jahreshälfte mit der Umsetzung begonnen werden, so die Auskunft vom Amt für Ländliche Entwicklung, das zunächst noch die Ausschreibung des Fachbüros, das die Gemeinden bei der Erstellung und Auswertung der Daten unterstützt, in die Wege leiten muss.
Noch wenig bekannt: Die Privatförderung im ILE-Gebiet
Das zweite Förderinstrument, das Thomas Schöffel vorstellte und noch wenig bekannt ist, richtet sich an die Adresse von Eigentümern von Höfen oder Gebäuden in den Ortskernen von Dorferneuerungsgemeinden, die für Privatzwecke saniert, renoviert oder umgebaut werden sollen. Für ländlich-dörfliche Gebäude liegt der Fördersatz zwischen 20 und 30 %, höchstens jedoch bei 30.000 € Förderung je Anwesen. Bei ortsplanerisch besonders wertvollen oder denkmalgeschützten Gebäuden kann der Fördersatz sogar zwischen 30 – 50 % liegen, höchstens jedoch 60.000 € je Anwesen.
In der Förderung können auch Vorbereiche und Hofräume – im Zusammenhang mit den oben genannten Maßnahmen – berücksichtigt werden, die bei einem Fördersatz zwischen 20 – 30 % liegen.
Unbedingte Voraussetzungen für die Förderung sind, dass die Antragsteller auf eine dorfgerechte Gestaltung achten und unbedingt vor Beginn der Baumaßnahmen einen Antrag stellen bzw. vorstellig werden.
Dies kann über die Geschäftsleitung in der Gemeindeverwaltung geschehen oder über die Projektmanagerin für Ortsentwicklung im Passauer Oberland, Frau Gabriele Bergmann, unter Tel: 08501/9150261 oder 0151/50205411. Informieren kann sich also wirklich lohnen! Wir geben Ihnen gerne Auskunft.
Informationen: Flyer Information zur Privatförderung in der Dorferneuerung (ALE)