Im Rahmen einer Sitzung der ILE Gemeinden des Passauer Oberlandes stellte Maximilian Frank vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern das Projekt „boden:ständig“ vor. Es handelt sich dabei um eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die es seit etwa vier Jahren gibt und von den Ämtern in den Regierungsbezirken gesteuert wird. Das Projekt soll eine nachhaltige Landnutzung im Ländlichen Raum mit einem funktionierenden Wasserhaushalt, sauberen Gewässern und einer zukunftsfähigen Agrarlandschaft mit intakten Böden unterstützen. Insbesondere die Probleme der Fluren wie Überflutung bei Starkregenereignissen, die Bodenerosion von landwirtschaftlichen Flächen, die Verschlammung von Gewässern oder Nährstoffeinträge in die Flur bilden dabei die Hauptansatzpunkte.
Die Initiative richtet sich in erster Linie an Landwirte, die von Bodenverlust betroffen sind und ihren Bodenabtrag minimieren wollen, aber auch Gemeinden, die durch zu viel Eintrag an Feinmaterial erhöhte Unterhaltungskosten bei der Kanalisation oder auch Gewässern haben. „Aber auch Orte in Tallagen, die Folgen von Starkregenereignissen „abpuffern“ möchten, sind angesprochen“, so der zuständige Projektleiter vom ALE Niederbayern. Er betonte, dass diese Initiative auf Freiwilligkeit und dialogorientierter Zusammenarbeit der Beteiligten beruhe. Immerhin gebe es mehr als 52 Projekte in Bayern, davon alleine 18 in Niederbayern. Der erfolgreiche Ansatz von „boden:ständig“ beruhe letztlich auf dem Zusammenspiel von Akteuren der drei Komponenten: Produktionsflächen, Puffersystemen und Gewässern, so Frank. Er zeigte auch eine Reihe positiver Beispiele auf und unterstrich dabei das Engagement vor Ort. „Dort, wo fachlicher Bedarf gesehen wird und engagierte Menschen vor Ort – u.a. Landwirte und Gemeinden – selbst aktiv werden wollen, steigen wir ein“. Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen mit Förderungen und mit Begleitung der Umsetzungsprozesse vor Ort.
Interessiert verfolgten die Vertreter der Passauer Oberland Gemeinden die Ausführungen. Insbesondere da zahlreiche ILE-Gemeinden bei den schweren Unwettern im Mai und Juni dieses Jahres mit zahlreichen Überflutungen „zu kämpfen hatten“. Die anwesenden Bürgermeister stellten jedoch fest, dass man ein solches Projekt nicht als ILE gesamt verfolgen könne, es jedoch für einzelne Gemeinden oder Teilgebiete interessant sein könnte, auf diesem Wege Konzepte zum Hochwasserschutz erarbeiten zu können. Weitere Infos zum Projekt finden Sie unter: www.boden-staendig.eu