Fürstenstein, Juni 2024
Im Rahmen der ILE-Vortragsreihe für Bürgerinnen und Bürger zu den Themen Energie, Bauen und Heizen, fand im Gasthof Spetzinger in Salzweg der Info-Abend zu zeitgemäßem Bauen mit nachhaltigen Baustoffen statt. Hierfür konnte der Wegscheider Architekt Peter Schindler gewonnen werden, der sich auf Bauen im Bestand mit nachhaltigen, ökologischen Baumaterialien spezialisiert hat.
Architekt Peter Schindler wies einführend auf die Problematik des „Flächenfraßes“ hin, der allein in Bayern täglich 12,2 Hektar ausmache. Dieser sei größtenteils dem Wohnungs- und dem Straßenbau geschuldet. Ebenso führte er an, dass sich der Bedarf an Wohnfläche je Einwohner in den vergangenen Jahrzehnten verdoppelt habe.
Im Anschluss daran gab den den interessierten Zuhörern eine Fülle an Einblicken in Bauprojekte aus der Region, die er visuell darstellte und eingehend erläuterte. Er arbeitet nach dem Motto „Modern, aber nicht modisch“; denn – so seine Meinung – modisch sei das Gegenteil von nachhaltig.
Insbesondere durch die Wiedernutzung von leer stehenden Gebäuden, dem Aufstocken oder Anbauen bei bestehenden Gebäuden, aber auch durch zeitgemäße Neubauten könne man den negativen Auswirkungen des Flächenfraßes entgegenwirken. Man müsse erkennen, welches Potential in Bestandsgebäuden, auch älteren Jahrgangs, stecken kann. Dazu führte er einige gute Praxisbeispiele an und gab Einblick in die Fragestellungen der Bauherren, um daraus zeitgemäße Bauten zu machen. Außerdem ging er ausführlich auf die verschiedenen Baustoffe ein und zeigte die Vor- und Nachteile auf. Peter Schindler betonte dabei, dass die Baumaterialien hinsichtlich ihrer Rückbaumöglichkeit, Lang-lebigkeit, Wiederverwendbarkeit sowie Recyclingfähigkeit ausgewählt werden sollten. Ziegel, Beton, Holz, Lehm und Hanf betrachtete er dabei näher. Auch Schafwolle sei als Füllmaterial für die Dämmung ein sehr ökologisches Produkt. Ebenso erwähnte er in diesem Zusammenhang Stroh, das sich hervorragend verbauen lasse. Wegen seiner dichten Pressung brauche man sich beim Stroh aber keine Sorgen bezüglich des Brandschutzes machen.
Abschließend informierte er zu Förder- und Beratungsmöglichkeiten, die es gebe. Nach dem Vortrag stellte sich Peter Schindler noch den Fragen der anwesenden Besucher und gab Hinweise und Tipps.