Einbau von Themen in den täglichen Unterricht hat sich bewährt
Haselbach. Klima- und Umweltschutz ist auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen in aller Munde, aber wird in der Realität auch danach gehandelt? Dieser Frage wollen die elf Gemeinden der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) Passauer Oberland auf breiter Basis nachgehen und bedienen sich zur Unterstützung des Büros Nigl & Mader aus Röhrnbach. Dieses wiederum setzt beim Nachwuchs, nämlich in den Schulen an und hat dort das Projekt „Energie sparen und Klima schützen“ implementiert. An der Grundschule Haselbach, wo auch die Auftaktveranstaltung stattfand, wurde das Thema laut Rektorin Evelyn Krömer mit der Frage verbunden „Was kann ich für den Umweltschutz tun?“ Bei der Abschlussveranstaltung zum Projekt in der Schulaula betonte sie vor der versammelten Schulfamilie, sowie 2. Bürgermeister Christian Fürst und ILE-Energiemanager Matthias Obermeier vom Büro Nigl & Mader, „jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt“, so habe man an der Grundschule Haselbach zuerst Ideen gesammelt und diese im gesamten Schulleben, aber auch in den Unterrichtsfächern Religion, Heimat- und Sachkunde, Kunsterziehung und Werken & Gestalten zur genauen Definierung und Ausgestaltung eingebaut. Schwerpunkte waren dabei, wie kann ich Wasser und Strom sparen und weniger Müll produzieren. Ganz wichtig war dem Lehrerkollegium auch die Wertschätzung von Lebensmitteln und dass diese aufgegessen und nicht achtlos weggeworfen werden, sowie die Verwendung von Produkten aus der unmittelbaren Region. Zur Stärkung der Lernkonzentration kam die von der Gemeinde zur Verfügung gestellte Sauerstoffampel häufig zum Einsatz, damit im Klassenzimmer rechtzeitig gelüftet wird.
2. Bürgermeister Christian Fürst appellierte an die Schülerinnen und Schüler ihre Ideen zum Klima- und Umweltschutz auch in die eigenen Familien und nach außen zu tragen und als sogenannte Multiplikatoren für den Schutz der Umwelt zu beizutragen. Er begründete die Inanspruchnahme des Büros Nigl & Mader durch die ILE-Gemeinden damit, dass in Punkto Klima- und Umweltschutz das sprichwörtliche Rad sowohl von den Gemeinden als auch von den Schulen nicht neu erfunden werden musste.
Mittels einer Power Point Präsentation zeigten die Lehrerinnen Sibylle Kratschmer und Johanna Perner die Unterrichtsschwerpunkte in den einzelnen Klassen auf. Die 3. Klasse hatte sich das Thema „Strom sparen“ auf die Agenda gesetzt ein einen Stromdetektiven eingesetzt. Aus den Schülerinnen und Schülern sprudelten die Stromeinsparungsvorschläge wie, Gerät ganz abschalten und nicht auf Standby-Funktion laufen lassen, herkömmliche Glühbirnen und Leuchtstoffröhren durch LED-Lampen ersetzen usw., nur so heraus. Die 2. Klasse beschäftigte sich schwerpunktmäßig mit dem Thema „Der Wald ist in Gefahr – der Baum ist traurig“ und zeigte die Gefahren für den Wald, wie Borkenkäfer, Müll, Wildverbiss und vieles mehr auf. Das Wasser war Schwerpunktthema der 4. Klasse mit ihrer Lehrerin Johanna Perner.
Die Klasse arbeitete heraus, dass zur Herstellung eines DIN A 4 Blattes 80 bis 100 Liter, zur Produktion eines T-Shirts 270 Liter und zur Herstellung einer Jeans gar 1000 Liter Wasser notwendig sind. Zur Demonstration des sparsamen Wasserverbrauchs wurde eine Malstunde im Freien gehalten und als Grundlage wurde Wasser aus dem Haselbach verwendet, was den entstandenen Bildern nicht anzusehen war. Nach den Worten von Rektorin Evelyn Krömer beteiligte sich auch der Elternbeirat am Energiesparprogramm der Schule, denn beim Schulfest wurde kein Einweggeschirr verwendet, zum Essen gab es nur „Fingerfood“ auf einer Papierserviette serviert.
ILE-Energiemanager Matthias Obermeier lobte die Grundschule Haselbach, sie habe mit ihren Projekten den Nagel auf den Kopf getroffen, denn jeder kleine Beitrag zum Klima- und Umweltschutz ist wichtig. Die am Projekt teilnehmenden 15 Schulen sollen sich auch untereinander austauschen und Synergieeffekte nutzen. Als Auszeichnung für die Teilnahme am Projekt „Klimaschutzschule 2018“ überreichte er an Rektorin Evelyn Krömer eine Urkunde und einen Aufkleber für die Eingangstüre der Schule.