Im Februar und März 2015 wurde im Passauer Oberland eine Energiecoachausbildung für alle Schüler der 3. Klassen, mit dem Ziel die Energiekosten in den Schulen zu reduzieren und das energetische Bewusstsein von Schülern und Lehrern zu verbessern, durchgeführt. Initiator der Aktion war die ILE Passauer Oberland mit Unterstützung vom Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern. Angeregt und durchgeführt wurde diese Maßnahme vom ILE Energiemanager Josef Pauli und von Kirsten Wommer, beide Wissenschaftliche Mitarbeiter am Technologie Campus in Freyung. Damit übernahm die Gemeindeallianz Passauer Oberland eine Vorreiterrolle in Sachen Bewusstseinsbildung zu Energiethemen in den Schulen.
Damals erhielt bereits jede 3. Klasse ein Temperatur- und Luftfeuchtemessgerät, um das zuvor Erlernte gleich umzusetzen. Zudem erhielt jeder Schüler den Energiecoach-Button mit dem Passauer Oberland Logo. In 90 Minuten Unterricht wurden der Zusammenhang von Temperatur, relativer Luftfeuchte und CO2-Gehalt im Raumklima und der unnötige Stromverbrauch durch Standby dargestellt. Die Schüler haben alle aktuellen Werte gemessen und bewertet. Möglichkeiten für bewusstes Handeln durch die Kinder und der Lehrkraft wurden aufgezeigt und vor Ort ausprobiert. So kann
beispielsweise durch bewusstes Stoßlüften die Gefahr von Schimmelbildung minimiert und die Konzentrationsfähigkeit durch geringe Kohlendioxid-Konzentrationen (CO2) in der Raumluft entscheidend beeinflusst werden. Die Stromkosteneinsparung je Klasse durch vermeiden von Standby-Verbrauch mit abschaltbaren Steckdosenleisten liegt bei durchschnittlich 40 € pro Jahr.
Nach dieser erfolgreichen Erstmaßnahme in den Schulen beschlossen die verantwortlichen Bürgermeister und Energiebeauftragten der ILE Gemeinden im Frühjahr für alle Grundschulen im Passauer Oberland je zwei CO2 Messgeräte anzuschaffen. Energiemanager Josef Pauli erledigte dies und übergab die Geräte bei der kürzlich stattgefundenen Besprechung nun den anwesenden Bürgermeistern oder Energiebeauftragten. Sie zeigen künftig Lehrkräften und den Schülern die Raumluftqualität und die Notwendigkeit für Frischluft an.
Für die beiden CO2-Ampeln investierte jede der 10 ILE-Gemeinden 280 €. Diese Art der Bewusstseinsbildung soll auch bei den künftigen 3. Klassen stattfinden und die Lehrerschaft ebenso motiviert werden, die Geräte im täglichen Gebrauch anzuwenden. Erfahrungsgemäß ist bei Klassenräumen ohne automatische Belüftung eine Minute Stoßlüften nach ca. 25 Minuten Unterricht erforderlich. Die ILE Passauer Oberland ist nun der erste Gemeindeverbund, der CO2-Messgeräte zur Verbesserung des Raumklimas in allen Grundschulen eingeführt hat.