Energiecontrolling für die ILE Passauer Oberland – Elf Gemeinden machen Energiezähler fit für die Zukunft
Aicha vorm Wald. Das Handlungsfeld „Energie und Umwelt“ der ILE Passauer Oberland hat im aktuellen Netzwerktreffen die Einführung des Mess- und Controllingsystems besprochen.Die ILE Passauer Oberland betreibt seit Ende 2017 das Energieeffizienz- und Ressourceneffizienz-Netzwerk, das über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert wird, mit dem Ziel, Energie zu sparen, die Umwelt zu schonen und damit auch die Kassen der Gemeinden zu entlasten. Aktuell trafen sich die Vertreter der Kommunen Aicha vorm Wald, Büchlberg, Eging am See, Fürstenstein, Neukirchen vorm Wald, Ruderting, Salzweg, Tiefenbach, Tittling, Windorf und Witzmannsberg, um über die Einführung eines Mess- und Controllingsystems final abzustimmen.
Netzwerk-Moderator Tobias Ehrnböck informierte, wie bei diesem Energiemanagement die Energiezähler von ausgewählten Liegenschaften ausgetauscht, um einen Datenlogger erweitert und über beispielsweise eine Internetverbindung an ein Netzwerk angeschlossen werden. Über die digitale Plattform des Netzwerkmanagers, der Nigl und Mader GmbH, werden die übertragenen Zählerwerte gesammelt und digital aufbereitet. Die Kommunen erhalten jeweils mit einem geschützten Zugang zu der Online-Plattform den Live-Datenzugriff, die grafische und tabellarische Darstellung, sowie die Störungsüberwachung. Viele weitere Funktionen, wie zum Beispiel die automatische Kennzahlenbildung, die individuelle Sollwert-Überwachung und die übliche Verbrauchsdatenauswertung machen das System für die einzelnen Nutzer attraktiv. Der monatlich automatisch versendete Energiereport rundet das System ab.
Die einzelnen Gemeinden haben jeweils ein Gebäude, wie Rathaus, Schule, Kläranlage oder Feuerwehrhaus ausgewählt, um in den kommenden Wochen die Strom-, Wasser-, und Gaszähler zu erneuern und das Datenübertragungsgerät zu installieren. Ende des Jahres werden alle erforderlichen Daten erfasst sein, um das Portal freizuschalten.
Im weiteren Verlauf des Treffens stellte Netzwerkmanager Matthias Obermeier die bisherige Netzwerktätigkeit in einem kurzen Rückblick dar. So wurden zum Beispiel in den letzten Monaten Kläranlagenchecks durchgeführt, die Erdgaslieferung gemeindeübergreifend ausgeschrieben, kommunale Projekte umgesetzt und Fördermittel, wie E-Fahrzeuge mit Infrastruktur (BMVI), Kommunalrichtlinie, EFRE und KIP-S beantragt. Die Bevölkerung wird regelmäßig über Energietipps in den Mitteilungsblättern informiert und erhält die Möglichkeit, eine kostenlose Initialberatung über das Energieeffizienz- und Ressourceneffizienznetzwerk in Anspruch zu nehmen. Auch Kinder und Jugendliche wurden über das Projekt „Klimaschutz in Schulen“ in das Netzwerk eingebunden. Auch die aktuellen Schritte in der ILE-übergreifenden Klärschlammverwertung wurden von Netzwerkmanager Matthias Obermeier aufgezeigt. Bereits 2016 hat man sich hier mit der ILE Ilzer Land und den Städten Freyung und Waldkirchen zusammengetan, um ein gemeinsames Konzept für die Zukunft anzustreben. Mit dem Verein Biukat konnten zwei Bachelorarbeiten zur Analyse der anfallenden Klärschlammmengen mit möglichen Lösungsvarianten sowie eine Bachelorarbeit zur Klärschlammtrocknung durch Abwärme einer Biogasanlage vergeben werden. Aktuell stehen Besprechungen mit den Kommunen- und Kläranlagenvertretern an, um in die Planung einzusteigen.
In einer offenen Diskussionsrunde sammelten Matthias Obermeier und Tobias Ehrnböck vom Planungsbüro Nigl und Mader gemeinsam mit allen kommunalen Vertretern neue Ideen, wie zum Beispiel zum Aufbau eines Dokumentenmanagements, und legten den Termin für das nächste Netzwerktreffen Anfang Dezember fest. Bis dahin werden neben den behandelten Themen unter anderem eine Energieberatungsaktion der Verbraucherzentrale Bayern und eine Handysammelaktion über den Landkreis Passau in Anspruch genommen.