Der Markt Tittling hat sich als Mitglied dem Energie- und Ressourceneffizienznetzwerk der ILE Passauer Oberland angeschlossen. So konnte über den Netzwerkmanager Matthias Obermeier vom Planungsbüro Nigl und Mader ein Masterstudent der Technischen Hochschule Deggendorf gewonnen werden. Markus Hollweck, angehender Master of Engineering, Geschäftsführer Thomas Mader und Matthias Obermeier vom Planungsbüro präsentierten Gemeindevertetern nun das gewerkübergreifende Energiekonzept für das Alarmzentrum Tittling.
Der Netzwerkmanager unterstützt die elf Mitgliedskommunen bei Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken und den CO2-Ausstoß reduzieren. Im Markt Tittling stand u. a. das Alarmzentrum auf der Prioritätenliste. Der Gebäudekomplex aus den Jahren 1982 und 1985 ist im überwiegenden Besitz des Marktes Tittling.
Bürgermeister Helmut Willmerdinger begrüßte den Vorschlag von Netzwerkmanager Matthias Obermeier, die gewerkübergreifende Erstellung eines Energiekonzeptes für das Alarmzentrum an den Masterstudenten Markus Hollweck der Fakultät für Bauingenieurwesen und Umweltingenieurwesen zu vergeben. Das Planungsbüro ermöglichte dem Master-Anwärter die Durchführung der geplanten Studienabschlussarbeit.
Gemeinsam mit dem Liegenschaftsverwalter Christian Endl wurde die Bestandsaufnahme und Gebäudeanalyse des Alarmzentrums durchgeführt. Neben der örtlichen Polizei, dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und der Freiwilligen Feuerwehr sind auch der Bauhof mit Salzlager, sowie eine Wohneinheit untergebracht. Aufgrund verschiedenster Besitz-/ Mietverhältnisse wurde jede Einheit einzeln betrachtet und separate Maßnahmen erarbeitet.
Neben der baulichen Substanz und des allgemeinen Ist-Zustandes des Gebäudes, wurden die Gebäudehülle und die Anlagentechnik begutachtet und ausgewertet. Dazu zählen u. a. die Fenster und Türen, die Heizungsanlage, die Photovoltaikanlage, aber auch die Beheizung und die Beleuchtung einzelner Räume.
Mit der Präsentation des gewerkübergreifenden Energiekonzeptes erhielt der Markt Tittling eine Übersicht über den aktuellen Stand der Liegenschaften mit allen Schwachstellen in aufbereiteter Darstellung. Die Datenauswertung enthält alle Wärmeenergie- und Stromverbräuche in aufgeschlüsselter Übersicht. Für die Eigentümer und Nutzer stellen die Maßnahmen zur energetischen Optimierung den wichtigsten Part dar. Das gewerkübergreifende Energiekonzept soll als Grundlage dienen, den Einsatz von Energie in der Alarmzentrale zu optimieren und darüber hinaus Verbrauchswerte zu senken. Es konnten zahlreiche und zielgerichtete Maßnahmen vorgeschlagen werden, für die teilweise staatliche Fördermittel zur Verfügung stehen.
Um den unterschiedlichsten Anforderungen der einzelnen Nutzungseinheiten gerecht zu werden, wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen aufgegliedert. So wurde z. B. die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik detailliert mit Vor- und Nachteilen dargestellt. Für viele Einheiten lohne sich der Tausch der kompletten Leuchten, für einzelne Nutzer rechne sich jedoch nur der Leuchtmitteltausch. Das Konzept gibt wieder, dass nicht nur Investitionskosten bzw. Amortisationszeit ausschlaggebend sind. Weitere Randbedingungen, wie optische Ansprüche, geplante Nutzungsdauer der Mieteinheit, sowie Alter der vorhandenen Leuchten sollten bei der Entscheidung berücksichtigt werden. Für den Bauhof und die Feuerwehr wurden beispielsweise Deckenstrahlplatten als Ersatz zu den Deckenheizlüftern vorgeschlagen. Die Investition von 8 Geräten hat neben der 40 prozentigen Energieeinsparung auch die angenehme Strahlungswärme für ein besseres Arbeitsklima zum Vorteil. Zu den weiteren vorgeschlagenen Maßnahmen zählen u. a. die Dämmung von Decken und Außenwänden, der Austausch von Fenster und Türen, sowie die Optimierung der Heizungsanlage und der PV-Anlage. Die einzelnen Nutzer erhielten zudem Hinweise zu umweltbewussten Verhalten in den einzelnen Einheiten. So sollten veraltete Kühl- und Gefrierschränke ausgetauscht werden bzw. bei Nichtbenutzung abgesteckt werden, auch sollten Heizkörper frei zugänglich sein, um einen freizirkulierenden Luftstrom zu gewährleisten; generell sind schaltbare Steckdosenleisten zu empfehlen.
Bürgermeister Helmut Willmerdinger, Energiebeauftragter Christian Endl und Bautechniker Erwin Rudat bedankten sich für die detaillierte Ausarbeitung und professionelle Vorstellung des Energiekonzeptes. Die Unterlagen wurden an die Kommune übergeben, so dass man sich über die eine oder andere sinnvolle Maßnahme Gedanken machen kann.