Förderung über Regionalbudget – Beitrag zu Mobilität im Ländlichen Raum
Sechs Gemeinden des ILE Passauer Oberland e.V. haben sich gemeinsam entschlossen, ein in der Region neues Projekt ins Leben zu rufen. Sie wollen in ihren Gemeinden und Ortsteilen an ausgewählten Standorten Mitfahrbänke installieren. Dazu trafen sich Vertreter und zuständige Mitarbeiter der Gemeinden Tiefenbach, Neukirchen vorm Wald, Ruderting, Salzweg, Tittling und Witzmannsberg bereits zu mehreren Arbeitstreffen im Tiefenbacher Rathaus.
Bürgermeister Christian Fürst war es, der zu Jahresbeginn seine fünf Amtskollegen für diese Idee mit ins Boot holte, nachdem ILE-Geschäftsführerin Gabriele Bergmann den Anstoß dazu gegeben hatte. Die Gemeinde Tiefenbach erklärte sich auch bereit, den Antrag zur Realisierung von zunächst rund 20 Mitfahrbänken in den sechs Gemeinden über das ILE-Regionalbudget zu stellen.
„Wer nichts wagt, wird nicht erfahren, ob´s gelingt“, so Bürgermeister Christian Fürst zu diesem Pilotprojekt in der Region. „Bayern- und bundesweit gibt es schon zahlreiche gut funktionierende Beispiele, an denen wir uns orientieren können. In unserer Arbeitsgruppe, die mit Vertretern aus allen sechs Gemeinden zusammengesetzt ist, haben wir mittlerweile die wesentlichen Punkte wie Standortauswahl oder auch die Gestaltungslinie erarbeitet“, erläutert er weiter und fährt fort: „Mit der Mitfahrbank wollen wir den Individualverkehr nutzen und gemeinsam die Mobilität in unserer ländlichen Region verbessern“.
Worum geht´s dabei? An geeigneten, gut frequentierten Stellen im Gemeindebereich sollen die als „Mitfahrbankerl“ gekennzeichneten Bänke bis spätestens August/September aufgestellt werden. Sie werden mit einem Schild versehen, an dem Richtungen/Orte zur Auswahl stehen werden. Wer eine Mitfahrgelegenheit benötigt, nimmt auf der Bank Platz und wartet auf einen hilfsbereiten Autofahrer, der zum Zielort fährt. Somit wird eine Möglichkeit geschaffen, BürgerInnen – auch außerhalb des mancherorts spärlichen ÖPNV-Angebots – sozusagen „von A nach B“ kommen zu lassen. In Tiefenbach beispielsweise soll es Mitfahrbankerl in Kichberg vorm Wald, Haselbach und Tiefenbach geben. Wer mitgenommen werden möchte, kann sich auf die Bank setzen und auswählen, wohin es gehen soll. So können BürgerInnen, die vorbeikommen, Mitbürgern aus dem Ort oder auch Gästen/Wanderern eine Mitfahrmöglichkeit bieten. Auch für Fahrgemeinschaften wäre sie ein Treffpunkt!
Es handelt sich dabei nicht nur um einen Beitrag zur Verbesserung der Mobilität im Ländlichen Raum, sondern stellt auch eine Bereicherung des sozialen Lebens in den Gemeinden dar. Auf der gemeinsamen Fahrt kommt man miteinander ins Gespräch und es wird sozusagen „Nachbarschaftshilfe“ geleistet. Das Ganze „kostet“ ein freundliches Lächeln und ein DANKE! Im Besonderen richtet sich das Angebot an Personen wie SeniorenInnen, Alleinlebende, aber auch junge Erwachsene ohne Führerschein oder mangelnde Gelegenheit zu für sie passenden Zeiten in den Hauptort oder Nachbarort zu gelangen. Empfohlen wird die Nutzung der „Bankerl“ ab 16 Jahren. Die sechs Gemeinden wollen mit diesem gemeinsamen Projekt auch ein Zeichen der interkommunalen Zusammenarbeit setzen und damit einen konkreten Nutzen für die BürgerInnen und Gäste in der Region schaffen. Natürlich wird über die Standorte, das Wo? und Wie? zu gegebener Zeit ausführlich informiert.