Zur ersten Sitzung im neuen Jahr lud das Handlungsfeld Energie der ILE Passauer Oberland Anfang Februar nach Eging a.See ein. Energiemanager Josef Pauli vom Technologie Campus Freyung richtete zunächst den Fokus ins Vorjahr und berichtete über ein erfolgreiches Pilotprojekt: Zum ersten Mal gab es für alle 3. Klassen der Schulen im ILE-Gebiet und der Region überhaupt eine Energiecoach-Ausbildung. Rund 250 Schüler profitierten von dieser Maßnahme, die im Herbst 2014 lief.
Das Projekt, so Josef Pauli, „kam gut an“ und die Schüler der 3. Klassen seien „wissbegierig und clever“. Bei der Initiative ging es in erster Linie um eine frühzeitige Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung für Wärme- und Stromverbrauch in den Klassenzimmern. „Gerade in der Altersstufe der 3. Klassen sind die Schüler noch sehr interessiert und bereit, ihr Verhalten zu ändern“, erläuterte Josef Pauli. Anschaulich erfuhren die Klassen unter Einsatz von Messgeräten wie schnell sich das Raumklima, bezüglich Temperatur, relativer Luftfeuchte und CO2-Konzentration verändert und sich dies durch regelmäßiges und vor allem richtiges Lüften positiv beeinflussen lässt. Ein weiterer Punkt war die Bestellung eines „Energiedienstes“ pro Klasse, der dafür verantwortlich ist, dass z.B. beim Verlassen des Klassenraumes die Lichter ausgeschaltet werden. Der vorhandene unnötige Stromverbrauch durch Standby wurde von den Schülern gemessen und berechnet, um zu erkennen wie viele Kugeln Eis pro Jahr dies für die Klasse ausmachen würde. „Wichtig ist es allerdings“, so Pauli, „einen nachhaltigen Lerneffekt zu erzielen“. Das bedeutet nach etwa drei Monaten mit den Klassen gemeinsam zu betrachten, ob und wie konsequent das Gelernte umgesetzt wurde. Für ihre Teilnahme erhielten die Schüler einen pfiffigen Anstecker, der als sie als „Energiecoach“ ausweist. Darüber hinaus wurden alle Klassen mit einem Gerät zur Messung der Temperatur und relativen Luftfeuchtigkeit ausgestattet.
Des Weiteren informierte Pauli die anwesenden ILE-Bürgermeister und Energiebeauftragten der Gemeinden über aktuelle Energiethemen und für die Kommunen interessante nächste Schritte, wie etwa die optimale Auslegung von Photovoltaik-Anlagen bei öffentlichen Liegenschaften, einen gemeinsamen Stromeinkauf für Gewerbebetriebe im Passauer Oberland oder auch einen Wirtschaftlichkeitsvergleich bei Nahwärmenetzen mit unterschiedlichen Betreibermodellen. Außerdem berichtete er über den ersten Energie-Stammtisch, der aus privater Initiative erfolgte und künftig jeden zweiten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr in Sittenberg, Gasthof Billinger , stattfinden wird. Er soll alle an Energiethemen interessierten Bürgerinnen und Bürger des Passauer Oberlandes, aber auch der ILE Ilzer Land und der gesamten Region, ansprechen.