Der kommunale Zusammenschluss „Passauer Oberland“ im Rahmen der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) hat seine Aktivitäten in Handlungsfeldern (HF) gebündelt. Eines davon ist das HF Energie & Umwelt, das federführend Bürgermeister Georg Steinhofer von der Gemeinde Neukirchen vorm Wald betreut. Steinhofer lud zusammen mit dem Energie- und Technikberatungsbüro Nigl + Mader aus Röhrnbach zum 2. Netzwerktreffen „Energieeffizienz und Ressourceneffizienz“ die Vertreter der 11 Kommunen ins Büchlberger Rathaus ein.
Der gastgebende Bürgermeister Norbert Marold betonte bei der Begrüßung der kommunalen Mitarbeiter, sowie der Bürgermeister Josef Putz, Salzweg und Franz Langer, Windorf, dass ihm diese Beratung schon manches Mal geholfen habe, so bei der Wärmeerzeugung für das Freibad. Auch im Rahmen des KIP-S Programms seien Zuschüsse für Energieeinsparmaßnahmen an der Schule beantragt worden. Dem schloss sich Bürgermeister Georg Steinhofer an, der verantwortlich ist für dieses HF. Ohne die fachliche Begleitung durch Nigl + Mader hätte man manches gar nicht gewusst, also auch nicht beantragen können. Das hörte natürlich Matthias Obermeier vom Energieberater gerne, der als Netzwerkmanager für die Passauer Oberland Gemeinden engagiert worden war.
In einem Rückblick auf die bisherigen Netzwerktätigkeiten zeigte Tobias Ehrnböck vom Büro Nigl + Mader auf, dass schon viel zur Energieeinsparung und zum Qualitätsmanagement getan wurde. Viele Förderanträge wurden gemeinsam auf den Weg gebracht, Energiechecks und Energieanalysen gemacht, der Klimaschutz in Schulen thematisiert, Mess- und Controllingsysteme vor Ort installiert und Energietipps in den gemeindlichen Mitteilungsblättern wurden gegeben. Gemeinsame Erdgasausschreibungen mehrerer Gemeinden, private Energieberatungen und Auftaktgespräche des Netzwerks in den ILE Gemeinden brachten Vorteile für die Gemeinschaft und den einzelnen Bürger und sorgten für mehr Problembewusstsein, sowie ein stärkeres gemeinsames Auftreten.
Wirtschaftlichkeitsberechnungen in verschiedenen kommunalen Einrichtungen brachten Energie-Einsparungen und eine Optimierung der Liegenschaften. Diese Projekte verteilen sich auf eine große Zahl von Kommunen dieser kommunalen Kooperation ILE Passauer Oberland. Derzeit gestalte man die ILE-Homepage um, so dass in einem Downloadbereich Energietipps und vieles mehr an Informationen aktuell abgerufen werden könne.
Mit einem Mess- und Controllingsystem stehen den Gemeinden Live-Datenzugriffe, grafische Darstellungen der Verbräuche und Vergleiche zur Verfügung. Durch die Vorgabe von Sollwerten kann eine Abweichung in Form einer Alarmmeldung angezeigt werden. Schließlich steht ein automatischer monatlicher Energiereport per Email zur Verfügung.
Ein Themenschwerpunkt des Netzwerkes ist die Elektromobilität. Ehrnböck stellte E-Nutzfahrzeuge vor, wie sie in den kommunalen Einrichtungen verwendet werden könnten, sowie die dazu passende Ladesäuleninfrastruktur. Er erläuterte die Anforderungen für diese Einrichtungen, die sich aus der Ladesäulenverordnung vom 9. März 2016 ergeben. Ein Ladesäulenregister in Form eines Atlas gebe es für öffentlich zugängliche Ladepunkte. Derzeit gebe es immer noch eine Reihe von Förderprogrammen für Fahrzeugbeschaffungen und die Einrichtung von Ladesäulen. Der Moderator ging dabei auf die einzelnen Möglichkeiten ein, die sich die Kommunen überlegen sollten. Er stellte auch einen Ladeverbund fränkischer Kommunen vor, die sich zu diesem Zweck zusammengeschlossen haben.
Ladesäulen seien aber keine vordringliche Aufgabe der Kommunen, merkte Georg Steinhofer an. Man dürfe sich da nicht in etwas hineinziehen lassen, so wie beim Breitband. Es gebe ja auch E-Wald. Das müsste aber flexibler werden, meinte Salzwegs Bürgermeister Josef Putz, der sich wenig zufrieden mit E-Wald zeigte. Außer Frage stehe allerdings die Vorbildfunktion der Kommunen bei der E-Mobilität. Jedenfalls sei der Aufbau eines Netzes von Ladestellen nicht Aufgabe der Kommunen. Das sieht im Übrigen auch das Bayerische Innenministerium so.
Putz brachte mit der Klärschlammentsorgung ein anderes Thema, das die Gemeinden direkt betreffe. Er sehe die Möglichkeit, sich hier mit den benachbarten ILE zusammen zu tun. Steinhofer sah bei diesem Thema auch den ZAW Abfallbeseitigung in der Pflicht. Zum Schluss wurde noch festgelegt, dass Interessenten für eine private Beratung sich direkt an das Büro Nigl + Mader wenden sollten. Weil dort die Fragen gleich in der Hand der Fachleute liegen würden. Das nächste Treffen des Netzwerkes wurde für den 18. September 2018 terminiert.