Das zehnjährige Bestehen im letzten Jahr nahm die ILE-Gemeinschaft im Passauer Oberland zum Anlass, ihr Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept, kurz ILEK genannt, überarbeiten zu lassen. Das ILEK dient als Grundlage für die interkommunale Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen, welche man als Handlungsfelder bezeichnet. Aktuelle Handlungsfelder des Vereins ILE Passauer Oberland sind Demographie, Energie & Umwelt, Ortsentwicklung, Wirtschaft, Vereine und Ehrenamt sowie die Verwaltungskooperation. Als eigene Arbeitsgemeinschaft arbeitet man darüber hinaus im Tourismusverbund „Ilztal und Dreiburgenland“ mit der ILE Ilzer Land zusammen. Hinzu kommt die ebenso erfolgreiche Arbeit der Staatlich anerkannten Öko-Modellregion Passauer Oberland.
Viel hat sich in den letzten zehn Jahren getan, sowohl innerhalb des aus elf Mitgliedsgemeinden bestehenden ILE-Verbundes als auch außerhalb dessen. Darüber hinaus rückten national wie global gesehen Themen wie die Digitalisierung oder der Klimawandel verstärkt in den Fokus. Diesen Entwicklungen der letzten Jahre muss Rechnung getragen und die künftige Zusammenarbeit der Gemeinden entsprechend angepasst oder neu ausgerichtet werden.
In Abstimmung mit dem Amt für Ländliche Entwicklung wurde daher im Frühjahr 2020 entschieden, die damalige ILE Projektmanagerin und mittlerweile Geschäftsführerin des Vereins Passauer Oberland, Gabriele Bergmann, mit der Konzeptfortschreibung zu betrauen.
Sie erarbeitete ein rund 50 Seiten umfassendes Papier und stellte es nun bei der Mitgliederversammlung den Bürgermeistern und Geschäfts-leitern der ILE-Gemeinden ausführlich vor. Sie fassten einstimmig den Beschluss, das neue Konzept umsetzen zu wollen. Die Schwerpunkte und Prioritäten sollen im Einzelnen im Rahmen eines gemeinsamen Seminars möglichst zeitnah erörtert werden. ILE-Vorsitzender Bürgermeister Stephan Gawlik bezeichnete das neue, überaus gelungene Handlungskonzept als Kompass der ILE Passauer Oberland für die kommenden fünf Jahre und bedankte sich bei Gabriele Bergmann für ihre engagierte Arbeit.
Einig ist man sich darin, dass Bewährtes bestehen bleiben und allenfalls ergänzt oder weiterentwickelt werden soll. Andererseits gibt es Themen und Ansätze, die der Zusammenarbeit untereinander neuen Schwung verleihen werden. Wichtig wird dabei sein, vermehrt den Nutzen und den Mehrwert für die Gemeinden und ihre Bürgerschaft im Blick zu haben.
So ist beispielsweise angedacht, das Handlungsfeld „Demographie“ um den Aspekt „Soziale Infrastruktur“ zu erweitern. Die Arbeit im Handlungsfeld „Energie & Umwelt“ will man durch neue Akzente in den Bereichen „Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz“ weiter ausbauen. Das Handlungsfeld „Ortsentwicklung“ soll den aktuellen Herausforderungen angepasst und deshalb in „Innen- und Siedlungsentwicklung“ umbenannt und praxisorientierter werden. Die „Verwaltungskooperation“ soll um den wichtigen Bereich „Digitalisierung“ annehmen und das Handlungsfeld „Vereine & Ehrenamt“ um den Aspekt „Bürgerschaftliches Engagement stärken“ auch inhaltlich weiter aufgewertet werden. Und ganz neu hinzu kommen soll ein Handlungsfeld mit den Schwerpunkten „Regionalbewusstsein, Kultur & HeimatGenuss“.