Von Josef Heisl
Zum zweiten Unternehmertreffen dieses Jahres lud das Wirtschaftsnetzwerk der ILE Passauer Oberland in die Fa. metron nach Eging am See ein. Damit wurde wieder einer der wirtschaftlichen Leuchttürme des östlichen Landkreises besucht, ein Globalplayer der in allen Kontinenten zuhause ist. Weltkonzerne zählen zu den Kunden, Messegelände in den Metropolen sind die Tätigkeitsfelder. Die Firmengründung geht auf die 90er Jahre zurück, in den zwei Jahrzehnten hat metron einen kometenhaften Aufstieg zu einem weltweit agierenden Vorzeigebetrieb hingelegt. Der geschäftsführende Gesellschafter Christian Kainz konnte den Gästen deshalb eine hoch spannende und beeindruckende Firmenphilosophie und Geschichte präsentieren.
Bürgermeister Georg Hatzesberger aus Aicha vorm Wald, der in der ILE Passauer Oberland das Handlungsfeld Wirtschaft führt, begrüßte die über 50 Gäste. Die große Teilnehmerzahl zeige das hohe Interesse an diesen Treffen, welche die Wirtschaft der Region zusammenbringen sollen. Der örtliche Rathauschef Walter Bauer durfte dann einige Schlaglichter aus seiner Marktgemeinde einbringen. Tourismus und die heimische Wirtschaft mit großen Firmen seien die Standbeine der Kommune. Es gebe hier 1800 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze, alleine 240 bei metron, dem größten Arbeitgeber in der Gemeinde.
In einer ausführlichen Präsentation stellte anschließend Christian Kainz (53) seine Firma vor. Gleich zu Beginn machte er deutlich, dass auf keinen Fall beim Weg durch den Betrieb fotografiert werden dürfe. Auch alle Handys mussten am Empfang abgegeben werden. Diese Sicherheitsvorschriften würden die Kunden verlangen. Der Inhaber stellte auch seine beiden Kinder Matthias, der schon in der Firma arbeite, und Magdalena Kainz, die noch zielgerichtet studiere, vor. metron sei also ein echter großer Familienbetrieb, auch was die rund 240 Beschäftigten und den Umgang mit ihnen anbelange, so Kainz.
metron sei eine Messemanufaktur, die neben Interieurbauten, welche die Gestaltung von Innenräumen von Gebäuden betreffen und Seriendisplays ganzheitliche, konventionelle Messestände und individuelle Systemstände entwickle, von der Planung über die Konstruktion und Fertigung bis hin zu Logistik und Montage. Eine der wesentlichen Stärken sei die Beherrschung des Zusammenspiels aller Leistungsbereiche, betonte Kainz. Die in der Unternehmensphilosophie definierten und in der täglichen Arbeit gelebten Kernkompetenzen wie Beherrschung, Präzision und Effizienz, sowie das Selbstverständnis als Messemanufaktur ermöglichen es der metron, diesem Anspruch gerecht zu werden und ihre Fähigkeiten nach den Kundenanforderungen einzusetzen. Er sehe sich mit seiner langjährigen und weltweiten Erfahrung als Berater und Problemlöser für die Kunden. Deshalb werde er auch stets sehr frühzeitig in Planungen mit einbezogen.
„Die Ideen der Kunden werden zu 98 Prozent hier in Eging umgesetzt“, betonte Kainz. Dazu verfüge man über ein Betriebsgelände von 75 000 qm auf dem 233 feste Mitarbeiter, rund 50 freie Mitarbeiter und 17 Azubis arbeiten. Letztere werden ausgebildet, um später das Team zu verstärken. Fertigungshallen, eine Schreinerei, Lackierkabinen und große Lagerkapazitäten sind nur ein Teil dieser großen Betriebsfläche. „Bei uns muss alles, was wir bauen, in Kisten und Container für den Versand in die Welt hinaus verpackt werden“, stellte Kainz fest, was den Bau vieler dieser Behältnisse erfordere. Der Umsatz sei 2017 bei 49,5 Millionen Euro gelegen. Um immer wieder die Zertifizierung zu erreichen, müsse man sich unter anderem an einem hohen Qualitätsstandard und einem normierten Umweltmanagement orientieren. Die Zertifizierung verlange der Kunde. Kainz zeigte sich stolz, dass europaweit nur drei Unternehmen dieser Form existieren.
Sie organisierten das 7. Treffen des Wirtschaftsnetzwerks, v.li. Bürgermeister Georg Hatzesberger, Projektmanagerin Gabriele Bergmann, metron-Chef Christian Kainz und der ILE Vorsitzende und Bürgermeister Stephan Gawlik. (Foto: Josef Heisl)Aktuell habe metron auch in China eine Firma übernommen und sei jetzt mit über 80 Mitarbeitern als metron china in diesem riesigen Markt mit zwei Standorten vertreten. Die Besucher beeindruckte besonders auch die elektronische Vernetzung. Mit der Software „metrononline“ sei man in der Firma, mit den Kunden, dem Lager, den Messeständen und vielem mehr vernetzt. Über diese Software erfolge auch die interne Projektsteuerung, die Mitarbeitereinteilung, die Erledigung von Fertigungsaufträgen bis hin zur Logistik. Christian Kainz zeigte am Ende anhand von Beispielen, was für Weltkonzerne wie BMW, Audi oder Siemens schon alles konstruiert und gebaut wurde.
Beim Rundgang schilderte Kainz, dass mit einer eigenen PV Anlage 30 Prozent des benötigten Stroms selbst erzeugt werde. Damit werden auch die Stapler über Batterien betrieben. Man arbeite auch mit mehreren regionalen Firmen zusammen. Zuletzt zeigte der Chef den Yoga-Raum in dem zweimal wöchentlich kostenlos Yoga für die Mitarbeiter angeboten wird. Dann durften sich die Gäste bei einem kunstvollen schmackhaften Büfett austauschen und manche sich einfach nur kennen lernen, eines der großen Anliegen dieser Treffen. Christian Kainz erhielt als Dank und zur Erinnerung an dieses Wirtschaftstreffen von Georg Hatzesberger, Stephan Gawlik und Projektmanagerin Gabriele Bergmann die Skulptur „Unternehmer im Netzwerk Passauer Oberland“.