Die „Staatlich anerkannten Öko-Modellregionen“ sind ein Baustein des Landesprogramms „BioRegio Bayern 2030“. In den vergangenen Jahren wurden drei Wettbewerbe ausgerichtet, bei denen sich Gemeindeverbünde mit Projekten und Konzepten zur Stärkung des ökologischen Landbaus entlang der gesamten Wertschöpfungskette als Öko-Modellregionen bewerben konnten. Das Ziel ist dabei die Einbindung der Kommunen, Verbraucher und anderer lokaler Akteure in den Ausbau des ökologischen Landbaus der Region, um mehr Bewusstsein für den ökologischen Landbau und seinen Beitrag für eine nachhaltige Regionalentwicklung zu bilden.
Die ILE Passauer Oberland wurde im Mai 2019 als „Staatlich anerkannte Öko-Modellregion“ ausgezeichnet. Zunächst wurde die Förderung einer Projektstelle mit einem Anteil von 71,25 %, die von Barbara Messerer besetzt wird, für zwei Jahre bis Ende September 2021 zugesichert.
Die Verlängerung der Öko-Modellregion Passauer Oberland um weitere drei Jahre war von der Entscheidung des Fördermittelgebers, dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und von den Mitgliedsgemeinden der ILE Passauer Oberland abhängig. Die Bürgermeister der elf Gemeinden hatten sich bei einer Mitgliederversammlung im Juni für eine Verlängerung der Öko-Modellregion ausgesprochen. Vom Ministerium wurde für die Entscheidungsfindung eine Fachjury beauftragt. Diese prüfte einen von der Öko-Modellregion eingereichten Zwischenevaluierungsbericht über die bisherige Tätigkeit und einen Maßnahmenplan für zukünftig geplante Projekte. Federführender Bürgermeister der Öko-Modellregion Christian Fürst und ILE-Vorsitzender Stephan Gawlik freuten sich sehr darüber, dass die Entscheidung der Fachjury positiv ausgefallen ist und vom Ministerium eine Verlängerung der Öko-Modellregion Passauer Oberland mit denselben Förderbedingungen befürwortet wird.
In der Fortführung der Projekte der Öko-Modellregion werden weiterhin Schwerpunkte auf den Einsatz bioregionaler Produkte in der Außerhausverpflegung gesetzt, was mit dem BioRegio-Coaching im Schulverband Büchlberg/Hutthurm begonnen wurde. Zudem wird es konkret um die Fragestellungen gehen, wie regionale Wertschöpfungsketten im Hinblick auf Bio-Rindfleisch und Bio-Getreide entstehen und ausgebaut werden können. Die Förderung des ökologischen Landbaus ist ein Querschnittsthema und eine Querschnittsaufgabe. Kommunen sind zum einen ein wichtiger Abnehmer von Lebensmitteln. Sie haben Einfluss darauf in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen verstärkt auf Biolebensmittel zu setzen. Sie vernetzen aber auch Unternehmen und können bei der Erschließung neuer Märkte unterstützen. Durch gemeinsame Projekte mit Erzeugern, Verarbeitern und Handel können neue Produkte platziert und die regionale Wertschöpfung gestärkt werden.
Weiterhin fortgeführt werden bewusstseinsbildende Maßnahmen wie die Klimaschutzoffensive an den Schulen des Passauer Oberlandes oder Veranstaltungen im Rahmen der Bio-Erlebnistag im September. Dabei werden Themen des Ökolandbaus aufgegriffen und weitergetragen. Auch die Bewirtschaftung kommunaler Flächen nach ökologischen Kriterien wird weiterhin in den Kommunen des Passauer Oberlandes eine Rolle spielen.