Dieses und vergangenes Jahr wurden die Gemeinden der ILE-Passauer Oberland im Rahmen des sogenannten „Vitalitätschecks (VC) zur Innenentwicklung“, einem Instrument zur Analyse des Ist-Zustands und möglicher Entwicklungspotenziale für die Innenentwicklung der Gemeinden, untersucht. Das Planungsbüro ifuplan – Institut für Umweltplanung und Raumentwicklung (München) hatte dies im Auftrag des Amtes für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern durchgeführt. Um die Gemeinden bei der Konkretisierung und Umsetzung der Innenentwicklung auf Grundlage dieser Ergebnisse weiter zu unterstützen, hat die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung gemeinsam mit ifuplan einen zweitägigen Workshop entwickelt, der bayernweit in interkommunalen Zusammenschlüssen zur Anwendung kommen soll und für dessen „Premiere“ die ILE Passauer Oberland ausgewählt worden war. Zielsetzung war es, die Vertreter der Gemeindeverwaltungen für die Ergebnisse des VC zu sensibilisieren und aufzuzeigen, wo sich Ansatzpunkte zum Handeln ergeben könnten und welche Schritte für eine zukunftsorientierte Weichenstellung zur Orts-/Innenentwicklung sinnvoll wären.
Dazu folgten zu Beginn dieser Woche Bürgermeister, Geschäfts- und Bauamtsleiter der ILE-Gemeinden der Einladung von ifuplan sowie des ALE Niederbayern, das durch ILE-Projektbetreuerin Nina Kiehlbrei vertreten war, ins Fürstensteiner Rathaus. Dort diskutierten die Teilnehmer die Bausteine und Ergebnisse des Vitalitätschecks und deren Anwendbarkeit und Auswirkungen für die ILE-Gemeinden. Unterstützt wurden sie dabei von namhaften Fachleuten wie beispielsweise Matthias Simon, dem Referenten für Bau- und Wasserrecht des Bayerischen Gemeindetags oder Architekt Georg Oswald vom gleichnamigen Planungsbüro aus Kirchberg im Wald. Beide zeigten anhand anschaulicher Praxisbeispiele zur Siedlungsentwicklung oder Ortskernsanierung auf wie gute Flächen- und Innenentwicklung funktionieren kann und welche Instrumente den Gemeinden dazu zur Verfügung stehen. Selbstverständlich wurden in diesem Zusammenhang auch die neuen Förderprogramme „Innen statt außen“ der Städtebauförderung sowie der Ämter für Ländliche Entwicklung diskutiert. Bürgermeister Josef Putz aus Salzweg, der auch federführend für das Handlungsfeld Ortsentwicklung der ILE ist, informierte darüber, dass sein Gemeindegremium bereits den einstimmigen Grundsatzbeschluss, der für die Förderung über das Programm „Innen statt außen“ notwendig ist, gefällt habe. Dies könnte ein wegweisender Schritt auch für die übrigen ILE-Gemeinden sein. Dem schlossen sich seine Bürgermeisterkollegen an.
Ein weiterer Baustein des Workshops war das Thema Öffentlichkeitsarbeit und die Frage wie Innenentwicklung bürgernah und positiv an Eigentümer, Bauherren und die Bürgerschaft im allgemeinen vermittelt werden könne? Dazu stellte Allianzmanagerin Eva Braksiek von der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal aus Unterfranken zahlreiche Beispiele vor.
Am Ende der beiden Tage hielten die Moderatoren von ifuplan schließlich die erarbeiteten Schritte und Maßnahmen fest, auf denen dann im Handlungsfeld Innenentwicklung weiter aufgebaut werden kann. ILE-Vorsitzender Stephan Gawlik resümierte den Pilotworkshop : „Aus dem Seminar können wir einen Strauß an Handlungsmöglichkeiten mitnehmen, mit dem wir gut arbeiten können.“
Damit konnten auch Nina Kiehlbrei vom ALE sowie die beiden Moderatoren von ifuplan gut leben, da damit das Pilotprojekt grundsätzlich als gelungen betrachtet werden konnte.