Positiv fiel der Jahresrückblick 2021 der elf Mitgliedsgemeinden des ILE Passauer Oberland e.V. im Rahmen ihrer Jahreshauptversammlung aus. Trotz pandemiebedingter Ausfälle und Einschränkungen konnte wieder einiges gemeinsam bewirkt werden. Zwar konnten die beliebten und anerkannten Netzwerktreffen sowohl auf Unternehmerseite als auch zwischen Kommunen selbst nur bedingt stattfinden, aber – so ILE-Vorsitzender Bürgermeister Stephan Gawlik (Gemeinde Fürstenstein) – „haben wir viel Zeit in unsere Weiterentwicklung investiert“.
Gemeint ist damit die Fortschreibung des Handlungskonzepts für die Themenbereiche des ILE-Verbunds und die daraus resultierenden Maßnahmen. So wurde unter anderem beschlossen, die Themen Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz vermehrt in den Fokus zu nehmen, den Blick mehr auf die Stärkung der Region, beispielsweise in Zusammenhang mit der Fachkräftesicherung oder der Daseinsvorsorge zu lenken sowie die Digitalisierung in den Gemeinden voranzutreiben. Stolz könne man auf die erfolgreiche Evaluierung und damit die weitere Förderung der Öko-Modellregion Passauer Oberland sein, ebenso auf den professionellen Aufbau der ILE-Geschäftsstelle, die reibungslos funktioniere.
Besonders erfreulich nannte ILE-Geschäftsführerin Gabriele Bergmann die Entwicklung des Regionalbudgets, über das 2021 zum zweiten Mal 100.000 Euro für Kleinprojekte im ILE-Gebiet bereitgestellt werden konnten. So wurden im vergangenen Jahr 15 Kleinprojekte mit rund 95.000 Euro bezuschusst. Auch für 2022 erhoffe man sich hohes Interesse von Vereinen, Organisationen oder anderen Akteuren aus den ILE-Gemeinden für diese Fördergelder.
Der Blick richtete sich gleichermaßen auch auf die neuen Projekte und Vorhaben, die in den nächsten Monaten das ILE-Geschehen bestimmen werden. So ist für Ende März 2022 erstmals eine Ausbildungsmesse für Betriebe des ILE-Gebiets vorgesehen. Die Planungen dazu laufen. Weiter werden auch das Regionalbudget 2022 sowie der sogenannte „Verfügungsrahmen“ als analoges Förderinstrument für die Öko-Modellregion Passauer Oberland organisiert und abgewickelt. Für beide Vorhaben sind die Förderanträge beim Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern gestellt worden. Weiter stehen diverse Veranstaltungen und Aktionen in den einzelnen Handlungsfeldern an, ebenso eine Fachexkursion für die ILE-Mitglieder und Verantwortlichen sowie eine „große“ Ratsversammlung mit den Mitgliedern der Ratsgremien aller elf ILE-Gemeinden.
Die Gemeinde Tiefenbach konnte sich 2021 mit Unterstützung der ILE-Geschäftsstelle erfolgreich um die Förderung im Rahmen des Wettbewerbs „smarte Gemeinde“ beteiligen. Hierfür wird Tiefenbach für zwei Jahre in der Umsetzung digitaler Vorhaben vom Technologie Campus Grafenau wissenschaftlich begleitet und finanziell vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Ziel dieses Modellprojektes ist es, die Gemeinden bei der Erstellung einer kommunalen Digitalisierungsstrategie in Bereichen wie digitale Verwaltung, Arbeiten, Wohnen, Bildung, Nahversorgung, Energie, Mobilität, Ehrenamt und Kultur fachlich zu beraten und zu begleiten. Gleichzeitig unterstützt das Bayerische Landwirtschaftsministerium die Kommunen bei der Umsetzung ausgewählter Digitalisierungsmaßnahmen. Die Erkenntnisse und Erfahrungen daraus werden den anderen ILE-Gemeinden in der Folge zugutekommen.