Mit der Organisation eines Grundseminars zum Thema „Feuerbeschau“ traf das Handlungsfeld Verwaltungskoorperation in der ILE Passauer Oberland den Nerv vieler Gemeinden. Rund 20 Teilnehmer der zehn ILE-Gemeinden aber auch aus anderen Kommunen im Landkreis Passau wie etwa Kößlarn, Rotthalmünster, Neuburg, Hofkirchen und Haarbach nahmen die Einladung des Passauer Oberlandes nach Fürstenstein zu dem Seminar gerne an. Durchgeführt wurde es in Kooperation mit der Bayerischen Verwaltungsschule (BVS) aus München, einem Bildungsträger für die öffentliche Verwaltung in Bayern.
Nicht erst seit den Ereignissen in Schneitzlreuth ist das Thema Feuerbeschau für die Gemeinden ein wichtiges Thema. Sie dient dazu Gefahren für Leben, Gesundheit, Eigentum oder Besitz, die durch Brände entstehen können, zu verhüten. Zur Verhütung sollen insbesondere die Brandmeldeanlagen, die Rettungs- und Einsatzwege, die Löschwasserentnahmestellen, die Entrauchungseinrichtungen sowie die organisatorischen Vorkehrungen überprüft werden. Die Feuerbeschau erstreckt sich insbesondere auf Sonderbauten wie etwa Krankenhäuser, Schulen oder Tageseinrichtungen. Es handelt sich dabei um eine Pflichtaufgabe der Kommunen.
Die Vermittlung der rechtlichen Anforderungen an die damit betrauten Mitarbeiter in den Kommunen war das Hauptziel des Seminars. Dozent Thomas Rieß, Leiter des Ordnungsamts der Stadt Zirndorf und ausgewiesener Fachmann für dieses Thema, brachte den Teilnehmern, die überwiegend aus den Ordnungs- oder Bauämtern der Gemeinden stammen, wertvolle Informationen und Hinweise zum Erlass von Verordnungen zur Brandverhütung sowie zur Einführung eines Konzepts für die Feuerbeschau in den Gemeinden näher. Auch die Abgrenzung zur Bayerischen Bauordnung war ein Seminarinhalt. Abschließend wurde noch die Umsetzung bzw. die Mängelbeseitigung nach der Feuerbeschau thematisiert.
Mit der Organisation des Seminars in Fürstenstein konnten Wege und Zeit für die einzelnen Kommunen gespart werden, die ansonsten ihre Mitarbeiter zu Einzelseminaren irgendwo in Bayern hätten entsenden müssen. Diese gemeindeübergreifende – also interkommunale – Zusammenarbeit ist einer der Grundsätze der ILE Passauer Oberland.