Bei der Jahresabschluss-Sitzung 2018 zog ILE-Vorsitzender und Bürgermeister der Gemeinde Fürstenstein, Stephan Gawlik, im Kreise seiner Kollegen und weiterer ILE-Verantwortlicher eine positive und umfassende Jahresbilanz für die interkommunale Zusammenarbeit der elf Gemeinden der ILE Passauer Oberland. „Gemeinsam haben wir in 2018 wieder eine Vielzahl von Aktionen und Projekten angestoßen oder bereits erfolgreich umgesetzt. Unsere Bilanz kann sich mehr als sehen lassen“, so sein Fazit zum auslaufenden Jahr.
Man war im Rathaus Tiefenbach auf Einladung des dortigen neuen Bürgermeisters Christian Fürst, der damit auch offiziell in der ILE-Allianz begrüßt wurde, zusammen gekommen. Er hieß seinerseits die ILE-Gemeinschaft willkommen und bekundete, er betrachte das Passauer Oberland als wichtigen Zusammenschluss, dem die Gemeinde Tiefenbach gerne angehöre.
Stephan Gawlik führte bei seinem Jahresrückblick die Vielzahl an Sitzungen, Veranstaltungen und Projekten auf, die im Jahr 2018 im gesamten Passauer Oberland oder auch in einzelnen Gemeinden gelaufen sind. So habe jede der elf Gemeinden ihren Teil dazu beigetragen, die ILE-Arbeit weiter voranzubringen und den Bürgerinnen und Bürgern im Passauer Oberland die Wichtigkeit einer interkommunalen Zusammenarbeit aufzuzeigen. Direkt oder indirekt profitiere die Bürgerschaft immer mehr von dieser umfassenden, kontinuierlichen gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit.
Bereits zu Jahresbeginn 2018 hatten die ILE-Gemeinden mit ihrer Projektmanagerin Gabriele Bergmann ein ganzes „Paket“ an Veranstaltungen und Aktionen geschnürt, um ein möglichst vielfältiges Angebot für unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen aus der Bürgerschaft anbieten zu können, um beispielsweise ehrenamtlich Tätige in den Gemeinden, wie Vereinsvertreter oder Jugend- und Seniorenbeauftragte in ihrem Ehrenamt zu unterstützen. So fanden zwei Informationsabende für Vereinsverantwortliche statt, die mit jeweils durchschnittlich über 100 Interessenten auf sehr gute Resonanz stießen. Zudem organisierte man erneut ein Seminar mit der Seniorenakademie Bayern, das im Mai circa 25 Personen in Eging a. See zum Thema „Wohnen im Alter“ informierte. Ein Info-Nachmittag für ehrenamtlich Tätige und Interessierte klärte im Oktober 20 Personen zur Tätigkeit im Besuchsdienst auf. Dazu hatte man Fachreferenten von der Gemeindecaritas und dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) der Diözese Passau eingeladen. Der absolute Höhepunkt war erneut der gemeinsame Seniorenausflug der 11 ILE-Gemeinden mit rund 450 Teilnehmern, der in die Westernstadt Pullman City führte.
Fünf der ILE-Gemeinden, nämlich Aicha vorm Wald, Fürstenstein, Neukirchen vorm Wald, Ruderting und Salzweg beteiligten sich an einem Studentenprojekt mit der TU München, um Ideen oder neue Impulse für spezielle Themen im Rahmen ihrer weiteren Ortsentwicklung zu erhalten. Zudem fand mit dem Institut Ifuplan aus München ein bayernweiter Pilotworkshop für die Gemeindeverwaltungen, Bauämter, Geschäftsleitungen und Bürgermeister statt, um die Erkenntnisse und Ergebnisse aus den Untersuchungen im Rahmen des so genannten „Vitalitätschecks“, bei dem es um die künftige Ortsentwicklung der Gemeinden geht, durch geeignete Maßnahmen weiter voranzubringen.
Die erfolgreiche Teilnahme auf der DreiLänderMesse im März 2018 in Passau mit der gemeinsamen Halle der Nachbar-ILE Ilzer Land, war wieder ein Highlight im Handlungsfeld Wirtschaft. Mehr als 20 Unternehmen aus der Region ergriffen wieder die Gelegenheit, ihre Produkte dort zu präsentieren. Die ILE-Gemeinden hatten dies zusammen mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern erneut unterstützt. Die beiden Unternehmertreffen im Frühjahr und Herbst bei den Firmen Gienger in Tiefenbach und metron in Eging a.See besuchten jeweils rund 60 bis 70 Unternehmer aus dem ILE-Gebiet. Bei diesen regelmäßig stattfindenden Treffen im Rahmen des Wirtschaftsnetzwerks Passauer Oberland erhalten die Besucher die Gelegenheit, bei einer Betriebsbesichtigung Unternehmen aus der Region kennen zu lernen, untereinander Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und bestenfalls zusammenzuarbeiten oder sich weiterzuempfehlen. Der Zuspruch für diese Treffen ist überaus positiv.
Auch im Bereich Tourismus & Freizeit, in dem das Passauer Oberland in der ARGE (Arbeitsgemeinschaft) „Ilztal & Dreiburgenland“ mit einigen Gemeinden des Ilzer Landes zusammenarbeitet, gab es zwei neue Veranstaltungen, die sehr gut angenommen wurden. Mit der Krimiwanderung „Aufg‘scheicht“ hatte man voll ins „Schwarze“ getroffen. Jede der Veranstaltungen, die um den Eginger See herum stattfanden, waren bereits Wochen vorher ausverkauft. Auch der „FoixMusiFetz“ Anfang September im Museumsdorf Tittling war für rund 2.000 Besucher ein toller, neuer Anreiz. Ganz abgesehen von der bereits etablierten „Genuss-am-Fluss“-Veranstaltung, deren rund 500 Tickets – wie gewohnt – nach wenigen Tagen restlos ausverkauft waren. Mit einer überaus gelungenen Veranstaltung für Netzwerkpartner und Unternehmer aus den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, regional erzeugter Lebens- und Genussmittel etc. endete das Jahresprogramm dieser erfolgreich agierenden touristischen Arbeitsgemeinschaft.
Eine Vielzahl an Aktivitäten, Untersuchungen, Ausschreibungen und Abwicklung von Förderanträgen gab es im Bereich Energie & Umwelt. Mehrere Gemeinden aus dem Passauer Oberland sind durch die Initiative des Büros Nigl & Mader aus Röhrnbach in den Genuss einer Förderung für die energetische Sanierung von kommunalen Liegenschaften gekommen, die einen siebenstelligen Eurobetrag der Europäischen Union und des Freistaats Bayern in das ILE-Gebiet fließen lässt! Regelmäßige Weiterbildungen und Treffen zum gegenseitigen Austausch zwischen den kommunalen Energiebeauftragten haben ebenso stattgefunden wie zwei Hausmeistertreffen. Die Beteiligten erhielten dabei wichtige Informationen zu moderner Technik oder gesetzlichen Neuerungen und weiteres fachliches Wissen vermittelt.
Neben all diesen Aktionen und Veranstaltungen in den einzelnen Handlungsfeldern der ILE gab es auch ein paar nennenswerte Auszeichnungen bzw. Projekte, die Bürgermeister Stephan Gawlik explizit erwähnte. Dies waren die Auszeichnung für die Gemeinde Ruderting als „Genussort“ und die Prämierung von drei „Heimatwirtschaften“ im Freistaat Bayern in der ILE Passauer Oberland, nämlich Gasthof Knott in Jacking, Gasthof Billinger in Sittenberg und der Kirchenwirt in Neukirchen vorm Wald. Außerdem wurden Fürstenstein und Ruderting zu Modellkommunen im Projekt „Marktplatz der Generationen“ ausgewählt.
Darüber hinaus gab die ILE Passauer Oberland im August 2018 ihre Interessens-bekundung als staatlich anerkannte Ökomodellregion ab und wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten daraufhin eingeladen, ein Bewerbungskonzept zu erstellen und bis Ende Januar 2019 einzureichen.
Den weiteren Sitzungsablauf bestimmten dann noch diverse ILE-interne Punkte sowie ein detaillierter Sachstandsbericht zur Bewerbung als Ökomodellregion, den Projektmanagerin Gabriele Bergmann vorbereitet hatte.
Mit einem gemeinsamen Foto auf der Außentreppe des Tiefenbacher Rathauses und einem anschließenden Jahresabschlussessen in der „Heimatwirtschaft“ Gasthof Knott in Jacking beendete die ILE Passauer Oberland ihr erfolgreiches Jahr.