Im Rahmen eines eintägigen Workshops der elf Passauer Oberland Gemeinden, der auf Initiative vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Niederbayern organisiert worden war, verständigten sich die Verantwortlichen der Gemeindeallianz über die Zielsetzungen und Projekte für 2019 in den einzelnen Handlungsfeldern: Demografie, Energie & Umwelt, Ortsentwicklung, Tourismus & Freizeit, Vereine & Ehrenamt, Wirtschaft und Verwaltungskooperation. Dabei kam wieder eine umfangreiche und vielseitige Agenda zustande. Dieser jährlich stattfindende Austausch hat sich mittlerweile bewährt, um die Jahresplanung untereinander abzustimmen und die Weichen für die Zusammenarbeit – wo nötig und sinnvoll – neu zu stellen. Bürgermeister, Geschäftsleiter und Projektmanager trafen sich dazu im Fürstensteiner Rathaus.
Die Runde widmete sich unter der Moderation von Nina Kiehlbrei (ALE) intensiv allen Handlungsfeldern und der Frage: „Was wollen wir erreichen?“ Daneben kamen auch übergeordnete Themen zur Sprache. Einig waren sich alle darin, dass die guten Ergebnisse der interkommunalen Zusammenarbeit, von denen alle ILE-Gemeinden profitieren, sowohl bei den Gemeindegremien als auch in der Bürgerschaft mehr ins Bewusstsein gerückt werden müssen. Trotz umfangreicher Projekte und Aktionen sei die Zusammenarbeit im Gemeindeverbund Passauer Oberland noch zu wenig präsent bzw. bekannt. Es sollen daher die Gemeindegremien künftig z.B. über regelmäßige Berichte und einen Info-Brief, mehr informiert und eingebunden werden. Darüber hinaus wird in diesem Jahr intensiv an der Entwicklung der Marke Passauer Oberland gearbeitet, die sowohl Bürgerschaft als auch Unternehmer, Gewerbebetriebe und Privatpersonen mehr ins Netzwerk Passauer Oberland integrieren und dafür begeistern soll.
Der Vernetzungsgedanke ist überhaupt ein grundlegendes Ziel dieser gemeindlichen Zusammenarbeit. Zwischen den Gemeindeverwaltungen und kommunalen Beauftragten, wie den Senioren- und Jugendvertretern, funktioniert dies bereits sehr gut. Auch die Möglichkeit zum Austausch im Rahmen des Wirtschaftsnetzwerks Passauer Oberland zwischen Unternehmern und Betrieben wird immer besser genutzt. Dieser Austausch müsse nun in der Folge auch im Rahmen der Vereinsschule Passauer Oberland für Vereine vorangetrieben werden. Der Austausch untereinander – so viele Rückmeldungen von Beteiligten aus allen Bereichen – bringe viel und sei wichtig.
Konkret werden daher in 2019 in den unterschiedlichen Handlungsfeldern wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen angeboten. Beispielsweise wird es im Mai einen Info-Nachmittag für Angehörige von Demenzpatienten geben und ein Fachseminar der Seniorenakademie in Bayern in Zusammenarbeit mit dem Handlungsfeld Demografie. Die Seniorenvertreter aus den ILE-Gemeinden erhalten damit wertvolle fachliche Informationen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Im Rahmen der Vereinsschule Passauer Oberland sind im Apil und Oktober zwei Veranstaltungen für Vereinsvertreter geplant. Sie erhalten hierbei Hilfestellung und Unterstützung bei Fragen zu Haftung und zum Datenschutz.
Bei zwei Unternehmertreffen im Mai und Oktober werden wieder Betriebe aus dem ILE-Gebiet vorgestellt, um das Potenzial der Region kennenzulernen und sich gegenseitig zu vernetzen. Die Gemeindeverwaltungen tauschen sich regelmäßig zu fachlichen Fragestellungen/-themen aus und unterstützen sich gegenseitig im Tagesgeschäft, wenn nötig. Ebenso ist eine gemeinsame Fortbildung geplant. Im Bereich Tourismus & Freizeit setzt die Arbeitsgemeinschaft Ilztal & Dreiburgenland, dem die Passauer Oberland Gemeinden in der Mehrheit angehören, darauf, Netzwerkpartner u.a. aus der Hotellerie und Gastronomie für ein aktiveres Mitwirken im Bestreben, sich als Wanderregion zu etablieren, zu gewinnen. Drei Treffen fanden dazu bereits statt. Und schließlich ist auch die Vernetzung von Wissen und Information im Bereich Energie & Umwelt von großer Bedeutung. Hier treffen sich die Energiebeauftragten der Gemeinden, um neueste Techniken und Ergebnisse für ihre tägliche Arbeit vermittelt zu bekommen. Darüber hinaus aber finden unterschiedlichste Aktionen im Bereich Bewusstseinsbildung, z.B. zum Thema Klimaschutz in Schulen statt. Diese Ansätze werden fortgeführt und noch intensiviert.
In Sachen Ortsentwicklung haben sich fünf ILE-Gemeinden für ein Studentenprojekt mit der Technischen Universität München entschieden. So können Aicha vorm Wald, Fürstenstein, Ruderting, Tiefenbach und Tittling von den Untersuchungen der Studentengruppen für Aufgabenstellungen im Zusammenhang mit Ortskernbelebung etc. Nutzen ziehen.
Außerdem tauschten sich die Gemeindevertreter zum Kernwegenetz-Projekt aus, das kurz vor der Fertigstellung ist. Hinsichtlich der Bewerbung als Öko-Modellregion, die fristgerecht eingereicht wurde, wird bis Mitte März mit einer Entscheidung gerechnet.
Im Mai steht eine gemeinsame Exkursion ins Steirische Vulkanland an mit dem Besuch dortiger Vorzeigebetriebe und schließlich wird sich die ILE Passauer Oberland beim Familienfest des Landkreises Passau am 28. Juli in Neukirchen vorm Wald präsentieren.