Interview mit dem neuen ILE-Projektbegleiter Karlheinz Dommer
Herr Dommer, Sie sind seit September 2013 als Projektbegleiter für die zehn Mitgliedsgemeinden der ILE Passauer Oberland tätig. Welche Aufgabengebiete umfasst Ihre Tätigkeit?
Karlheinz Dommer: „Also, ich sehe mein Aufgabenfeld in drei Bereichen: Erstens geht es um die Außendarstellung der ILE Passauer Oberland. Das neue Logo und die geplanten Ortsschilder sind ein wichtiger Schritt. Darüber hinaus ist aber ein ständiges gemeinsames Auftreten in der Öffentlichkeit notwendig. Deshalb will ich die Gemeinden bei der Organisation von öffentlichkeitswirksamen Aktionen unterstützen. Der zweite Bereich, die eigentliche Projektkoordination, ist der umfangreichste und wichtigste. Schließlich wollen die Gemeinden gemeinsam etwas anpacken und für die Region erreichen. Daher will ich auch inhaltliche Impulse setzen und in wichtigen Handlungsfeldern wie „Demografischer Wandel“, „Orts- und Innenentwicklung“ oder „Wirtschaft“ beim Aufbau und der Umsetzung von konkreten Projekten mithelfen. Drittens werde ich die Gemeinden auch bei Verwaltungsaufgaben, z. B. beim Schreiben von Förderanträgen und Verwendungsnachweisen unterstützen.“
Welche Vorteile hat das Passauer Oberland davon, dass Sie nun als Projektbegleiter für die ILE tätig sind?
Karlheinz Dommer: „Bisher mussten alle Aufgaben für den kommunalen Zusammenschluss von den Gemeindeverwaltungen miterledigt werden. Dies hat einzelne Gemeinden oft stark beansprucht. Jetzt kann die ILE Passauer Oberland die Aufgaben an mich delegieren und die Gemeinden sind dadurch entlastet. Außerdem bringe ich viele Erfahrungen aus anderen ILE-Regionen mit und kann deshalb auch die inhaltliche Arbeit voran bringen.“
Die Firma landimpuls, deren Gesellschafter Sie sind, begleitet bei ihren Projekten mehr als 100 Städte, Märkte und Gemeinden insbesondere auch im Rahmen von regionalen Zusammenschlüssen. Welche Erkenntnisse aus Ihrer Arbeit werden in die Begleitung der ILE Passauer Oberland mit einfließen?
Karlheinz Dommer: „Unser Büro arbeitet vor allem sehr themenübergreifend und vernetzt. Wir kennen viele Projektbeispiele aus allen Feldern der ländlichen Entwicklung und können ganz gut einschätzen, was geht und was nicht. Wir kennen den ländlichen Raum, machen Planungen, schreiben Konzepte und begleiten Projekte in der Umsetzungsphase. Es ist genau diese Vielfalt, die uns auszeichnet, und die ich in meine Arbeit für das Passauer Oberland einbringen möchte.“
Können Sie uns bereits sagen, was Sie als erste Schritte geplant haben und wie die mittel- und langfris-
tigen Ziele aussehen?
Karlheinz Dommer: „Die Marschroute wird in der ILE nicht von mir, sondern von den Gemeinden festgelegt und aufgrund der anstehenden Kommunalwahlen werden weitreichende Entscheidungen über neue Initiativen wohl erst ab Mitte 2014 zu erwarten sein. Bis dahin gibt es ja bereits laufende Schwerpunkte und Projekte, wie zum Beispiel der Auftritt bei der Dreiländermesse 2014. Meine Absicht ist es, darüber hinaus eine Diskussion in den noch wenig bearbeiteten Handlungsfeldern Demografischer Wandel, Orts- und Innenentwicklung oder Wirtschaft anzuregen und eine regionale Strategie mit konkreten Projektansätzen zu entwickeln.“
Wie charakterisieren Sie das Passauer Oberland? Wo sehen Sie die größten Potenziale?
Karlheinz Dommer: „Das Passauer Oberland ist eine starke Region, die unter anderem aufgrund ihrer Nähe zu Passau und der guten Verkehrsanbindung sehr interessant ist. Manche Gemeinden haben ihre Schwerpunkte im Bereich Naherholung und Tourismus, andere mehr im Bereich der Gewerbeentwicklung. Alles zusammen genommen ist der Raum ein höchst attraktiver Wohnstandort auch für junge Familien. Die kommunale Arbeitsgemeinschaft ILE Passauer Oberland hat ihre größte Stärke darin, dass es keine dominante Gemeinde gibt, sondern sich alle auf Augenhöhe begegnen und ein sehr gutes menschliches Klima vorherrscht. Da ich der Überzeugung bin, dass alles möglich ist, wenn die verantwortlichen Personen positiv und innovativ an eine Sache herangehen, sehe ich hervorragende Perspektiven für die Region.“
Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus, was sind Ihre persönlichen Stärken?
Karlheinz Dommer: „Ich bin von der Ausbildung her Sozialpädagoge und komme aus der katholischen Bildungsarbeit. Bereits seit über 20 Jahren arbeite ich aber selbstständig als Regionalberater. Meine Schwerpunkte liegen bei der Erarbeitung von Konzepten und bei der Umsetzung von unterschiedlichsten Projekten im Rahmen der Dorf- und Gemeindeentwicklung und eben von regionalen Gemeindeverbünden (ILEs). Ein aktueller Schwerpunkt ist die Unterstützung von Gemeinden im Bereich der demografischen Entwicklung (Projekt „Marktplatz der Generationen“ des Bayerischen Sozialministeriums). Eine meiner Stärken sehe ich darin, dass ich mich gut in unterschiedliche Sichtweisen, zum Beispiel von Bürgern, Gemeinden oder Behörden hineindenken und gut zwischen den verschiedenen Interessen vermitteln kann.“