Demographischer Wandel verändert die Gesellschaft
Wie das Statistische Bundesamt berechnete, wird bis zum Jahr 2050 die Bevölkerung in Deutschland um rund sieben Millionen Menschen auf insgesamt 75 Millionen schrumpfen. Diese demographische Entwicklung und der fortschreitende Strukturwandel werden unsere Gesellschaft spürbar verändern. Als prägende Faktoren sind die Überalterung der Bevölkerung, die Landflucht junger Leute, der Mangel an Fachkräften oder auch die Zunahme von Zuwanderern in den letzten Jahren zu nennen. Zwar steigen die Geburtenraten wieder an, aber nicht in dem Maße wie eigentlich notwendig. Die Herausforderungen werden nicht weniger.
Kommunale Infrastruktur stärken
Die Gemeinden im Passauer Oberland haben die Notwendigkeit erkannt, sich an diesen Tatsachen zu orientieren und zu handeln. Sie sind daher laufend dabei, ihre „Hausaufgaben“ zu machen und die bestehende Infrastruktur – dort, wo möglich – zu verbessern oder neu auszurichten.
Ihre Zielsetzung dabei ist es, allen Alters- und Bevölkerungsgruppen attraktive Freizeit- und Lebensbedingungen vor Ort anbieten zu können. Die Entscheidung für ein Leben in ländlicher Region muss für alle Gesellschaftsschichten und generationenübergreifend lohnens- und liebenswert sein.
Jugend, Familie, Senioren im Fokus
Insbesondere aber stehen aufgrund der Entwicklungen im Zuge des demographischen Wandels junge Leute, Familien und Senioren im Fokus. Ihre Bedürfnisse müssen erkannt und entsprechende Maßnahmen seitens der Gemeinden eingeleitet werden.
Dazu gehört es beispielsweise, bezahlbaren Wohnraum möglichst in den Ortskernen vorzuhalten oder zu schaffen, den öffentlichen Raum möglichst barrierefrei zu gestalten und generationenübergreifende Betreuungs- und Unterstützungsangebote anzubieten. Zudem gilt es Initiativen zu unterstützen, die wichtige Einrichtungen der Daseinsvorsorge vor Ort erhalten, Angebote zur Freizeit- und Lebensgestaltung verbessern und den Wirtschaftsraum stärken, um sowohl Unternehmen als auch ihren Arbeitnehmern langfristige Perspektiven zu bieten.
Eine wichtige Bedeutung im gemeindlichen Leben kommt den kommunalen Ansprechpartnern für Jugend und Senioren zu. Sie greifen vor Ort die Belange der jeweiligen Zielgruppe auf und unterstützen die Umsetzung. Bei regelmäßigen Treffen mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen ILE-Gemeinden profitieren sie gegenseitig von ihren Erfahrungen.
Beispiele bisheriger Maßnahmen im Handlungsfeld:
- Regelmäßige Netzwerktreffen der kommunalen Seniorenbeauftragten
- Unterstützung dieser zu bestimmten Themen, z.B. Workshop für „Besuchsdienste“ oder „Gedächtnistrainings“
- Organisation gemeinsamer Besichtigungen zur Information und Wissensvermittlung,
z.B. Seniorenwohnen (wie „Kirchberger Hoamat“), Naturfriedhof „Am Weinberg“ in Büchlberg-Tannöd, Dorfladenprojekt Haselbach - Organisation eines jährlichen, gemeinsamen ILE-Seniorenausflugs der elf Passauer Oberland-Gemeinden
- Organisation von Info-Abenden zu seniorenrelevanten Themen, z.B. Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht, „Fit & gesund im Alter – trotz Medikamenten“