Lage
Die Gemeinde liegt 11 Kilometer nördlich von Passau und 11 Kilometer südlich von Tittling im südlichen Bayerischen Wald, westlich der Ilz und grenznah zu Österreich. Durch eine Ortsumgehung der Bundesstraße 85 konnte der Ort eine Dorferneuerung angehen, da er vom starken Durchreiseverkehr entlastet wurde. Durch die exponierte Lage auf einem Höhenrücken nördlich der Dreiflüssestadt Passau können Sie beim Wandern und Radfahren ein herrliches Panorama vom Arber, dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes, über die Berge im Naturschutzgebiet Bayerischer Wald und das anschließende österreichische Mühlviertel bis zu den Alpen genießen.
Geschichte
Fundstücke zeigen, dass Gebietsteile der heutigen Gemeinde Ruderting um 3000 v. Chr. von der „Chamer Gruppe“ besiedelt waren. Weitere Funde verweisen auf einen möglichen Aufenthalt der Kelten und werden auf den Zeitraum von 600 bis 100 v. Chr. datiert.
Im Indizienverfahren wurde die Namensableitung des Dorfes „Rudert“-ing erfolgreich durchgeführt. Das Ergebnis zeigt den Edelmann „Rudbert oder Rudpert von Hals“ als Namensgeber und Initiator der Ansiedlung Rud(b)ert-ing. Rudberts Lebenszeit um das Jahr 1100 gilt damit nach der plausiblen Rechtfertigung als Gründungsjahr des heutigen Ortsteils Ruderting. Dieser wurde nach Dokumentenlage erstmals 1311 urkundlich erwähnt. Von einigen heutigen Ortsteilen war bereits 1280 die Rede. Als 1808 die Gemeinde unter König Max I. Joseph von Baiern (1806-1825) gegründet wurde, entschied sich die Behörde für „Ruderting“ als Gemeindenamen. Man fasste 23 Ortsteile in einer Mark zusammen und nahm die 5 Ortsteile aus dem Herrschaftsgebiet des Fürstbischöflichen Hochstifts Passau dazu. Denn diese waren bei der sog. „Säkularisation“ im Jahr 1803 als kirchliche Güter enteignet und dem Staat zugeschlagen worden. Das waren die heutigen Ortsteile Fischhaus, Gastorf, Reisach, Reiserberg und Reithof. Erinnerung an deren Zugehörigkeit zum Passauer Bischofsgebiet zeigt der halbe Wolfsrumpf im Rudertinger Wappen. Die anderen 18 Ortsteile waren schon vorher im damaligen Kurfürstentum Baiern: Attenberg, Böheimmühle, During, Ebental, Fillasöd, Hatzesberg, Irlmühle, Petzersberg, Rockerfing, Ruderting, Rußmühle, Sittenberg, Tauschberg, Trasham, Trautenberg, Weikersdorf, Wullersdorf und Zwischenberg.
Die Gemeindegrenzen haben sich bis auf den heutigen Tag nicht verändert und umfassen 12,96 km² Gemeindegebiet Ruderting.
Verkehr
Die beiden wichtigsten Straßen des Ortes sind die Bundesstraße 85 von Regen nach Passau und die Staatsstraße 2323.
Daneben hat der Ort im Ortsteil Fischhaus an der Ilz einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Passau–Freyung. Dieser wurde von 1890 bis 1982 im regulären Personenverkehr bedient. Anschließend bis 2002 nur noch im Sonderverkehr. Seit dem 16. Juli 2011 wird er im Rahmen des Freizeitverkehrsprojektes Donau-Moldau wieder an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen im Sommerhalbjahr und zu Sonderfahrten ganzjährig regelmäßig angefahren.
Wirtschaft
Ruderting hat 3.066 Einwohner (Stand 2012).
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind in folgenden Bereichen tätig:
- Produzierendes Gewerbe – 382
- Handel / Verkehr / Gastgewerbe – 98
- Unternehmensdienstleister – 85
- Öffentliche und private Dienstleister n.a.
- Insgesamt – 632
Im Branchenbuch für Ruderting sind derzeit 2 Unternehmen in der Branche Landwirtschaft eingetragen.
Freizeit
Gepflegte Sportanlagen laden ein zum Tennis, Reiten, Kegeln oder auch zum Gästeschießen bei den Asphaltstockschützen und im Schützenhaus. Dabei kommt natürlich auch die Geselligkeit nicht zu kurz.
Nordic-Walking, Wandern oder Spazieren gehen (z.B. der Rudertinger Themenwanderweg) – unsere Landschaft bietet dafür die besten Voraussetzungen. Unberührte Natur an der Ilz – Deutsche Flusslandschaft des Jahres 2002/2003 – und an Bächen, sowie schattige Waldwege und Wanderstrecken auf den Höhenrücken mit unvergesslichem Panorama laden zur Bewegung in der Natur ein.