Bereits zum elften Mal trafen sich rund 50 Unternehmensvertreterinnen und –vertreter zu einem Austausch untereinander in Kombination mit einer Betriebsbesichtigung. In diesem Fall sogar von zweien!
Eingeladen hatten nämlich gemeinsam mit der ILE Passauer Oberland die Firmen Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH und die H. Gautzsch Großhandel Bayern GmbH & Co.KG. Damit stand erstmals ein Besuch im Gewerbegebiet Windorf-Rathsmannsdorf an. Nach einer kurzen Begrüßung durch Bürgermeister Georg Hatzesberger, der dem ILE-Handlungsfeld Wirtschaft & Standortentwicklung vorsteht, erfolgte zunächst die Besichtigung des Großhandelsbetriebs H. Gautzsch. Dieser hatte 2018 sein Zentrallager in Rathsmannsdorf gebaut.
Auf rund 10.000 Quadratmetern Fläche werden Handelswaren aus dem Elektrobereich für die Vertriebsregion Bayern dort gelagert. Geschäftsführer Jürgen Feilmeier stellte zunächst die H.Gautzsch-Unternehmensgruppe allgemein vor, bevor er speziell auf den Standort Windorf-Rathsmannsdorf einging. Neben der Logistik haben dort auch die regionale Debitorenbuchhaltung sowie die Disposition für die Vertriebsstandorte Bayern und Österreich ihren Sitz. 120 Mitarbeiter zählt der Standort.
10 Roboter verbrauchen Strom eines Staubsaugers
Auf großes Interesse und Bewunderung stieß beim Rundgang durch die große Halle der sogenannte „Autostore“, in dem mehr als 30.000 Kunststoffbehälter von 24 Robotern bedient werden. Die vielen Vorteile des Systems, u.a. einen geringen Stromverbrauch, nannte Feilmeier in seiner Präsentation. So verbrauchen 10 Roboter lediglich den Strom eines Staubsaugers. Der Autostore befindet sich auf engstem Raum, nämlich nur auf circa 900 Quadratmetern! Damit ist eine optimale Raumnutzung gegeben. Auch andere Faktoren wie Produktivität oder Ausfallsicherheit sprechen für den Einsatz dieses aus Norwegen stammenden Systems. Die Roboter bringen die bestellten Waren automatisch zum Mitarbeiter, der die Ware kommissioniert. Über die Auslieferung, wo schon die Lkws zur Nachtbeladung bereitstanden, nahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rundgangs Kurs auf das benachbarte Unternehmen, die Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH. Sie zählt gut 400 Beschäftigte an ihrem Standort im Gewerbegebiet Windorf-Rathsmannsdorf.
Die JR Ingenieurbau GmbH wurde 2002 in Vilshofen gegründet und ist einer von acht Standorten in Deutschland. Die Josef Rädlinger Baugruppe mit über 2000 Mitarbeitern und Firmensitz in Cham/Oberpfalz konnte in diesem Jahr ihr 60-jähriges Firmenjubiläum begehen.
Im Rahmen der Besichtigung ging es zuerst in das rund 4000 Quadratmeter große Werkstattgebäude mit Lagerhalle und Schlosserei.
Eigene Werkstatt macht unabhängig und flexibel
Robert Bumberger, Bauhofleiter und Werkstattmeister, erläuterte die täglichen Herausforderungen beim Warten des modernen und umfangreichen Fuhr- und Geräteparks. Im Fuhrpark Ingenieurbau sind allein rund 220 Pkws und Transporter, über hundert Großgeräte (Bauma-schinen) sowie ca. 30 LKW’s und Tieflader zu warten. Bezeichnend für das Bauunternehmen ist – so kaufmännischer Leiter Alois Bumberger –, dass alle Baumaschinen Eigentum der Firma sind und auch über die eigene Werkstatt gewartet werden. Dies sei nicht selbstverständlich in der Branche und er ergänzt: „Aber es ist ein enormer Vorteil! Man ist unabhängig und flexibler.“
Abschließend folgte der Blick in das moderne und stilvolle Verwaltungsgebäude. Es zeichnet sich durch eine besondere Farbgebung aus, wie Geschäftsführer Helmut Schmöller ausführte. Überhaupt wird für die Rädlinger-Beschäftigten und deren Wohlfühlgefühl im Unternehmen viel getan. So gibt es z.B. ein eigenes kleines Fitnesscenter und eine Stube. Zudem bedienen drei zum Unternehmen gehörende Foodtrucks samt Köchen abwechselnd an den Großbaustellen ihre Kolleginnen und Kollegen mit frischem und gesundem Essen. Dies und noch weitere Informationen zu den Großprojekten der Rädlinger-Gruppe stellte Bumberger vor.
Abschließend warf Windorfs Bürgermeister Franz Langer einen Blick zurück und berichtete über die Entstehung des Gewerbegebiets in Rathsmannsdorf und seine Bedeutung für die Gemeinde, aber auch die dort inzwischen ansässigen Unternehmen. Der offizielle Teil des Abends endete schließlich mit dem Dank der ILE-Verantwortlichen an die Gastgeber für die aufschlussreichen Einblicke in ihre Betriebe. Sie erhielten als Zeichen der Anerkennung die Glastrophäe „Unternehmen im Wirtschaftsnetzwerk Passauer Oberland“. Mit vielen Eindrücken und regen Gesprächen folgte dann der Austausch zwischen den Besuchern und Gastgebern.