Ruderting. Am 25. April 2013 hielt im Rudertinger Landgasthof zum Müller Dipl. Ing. Josef Pauli vom Technologie Campus Freyung einen Vortrag zum Thema „Energiewende im Passauer Oberland“. Er stellte dabei die aktuellen Energiedaten des Passauer Oberlandes vor und zeigte Wege auf, wie man durch bewusstes Handeln die Heiz- und Stromkosten spürbar senken kann. Zudem erklärte er den zahlreichen Interessierten die Details einer Stromrechnung. Im Anschluss daran erläuterte Dipl. Ing. Josef Pauli Möglichkeiten, wie Kommunen durch den gezielten Einsatz von LED Technik Stromkosten sparen können.
Die Arbeitsgemeinschaft „ILE Passauer Oberland“ hat sich 2010 zusammengeschlossen. Sie umfasst die Gemeinden Aicha vorm Wald, Büchlberg, Eging am See, Fürstenstein, Neukirchen vorm Wald, Ruderting, Salzweg, Tiefenbach, Tittling und Witzmannsberg. Für den Bereich der Steuerung und Umsetzung des Handlungsfeldes „Regionale Energieerzeugung und – verwendung“ ist für den Bereich der ILE-Gemeinden ein Energiemanager vom Technologie Campus Freyung als Spezialist hinzugezogen worden. Der wichtigste Baustein zum Gelingen der angestrebten Energiewende im Passauer Oberland ist das Einsparen von Energie und die Effizienzsteigerung bei der Nutzung von Energie. Das bedeutet eine Verringerung des Stromverbrauchs um 18% und des Wärmeverbrauchs um 45% innerhalb jeder Gemeinde. Dies ist umsetzbar, wenn das Bewusstsein für Energie verbessert und in der gesamten Bevölkerung verbreitet wird. Zudem wird die Kaufkraft in der Region gestärkt, wodurch die heimische Wirtschaft profitiert. Durch gemeinsamen Beschluss der Passauer Oberland Gemeinden (ILE Passauer Oberland) und des Amts für ländliche Entwicklung Niederbayern wird in jeder Gemeinde die Veranstaltung „Energetische Bewusstseinsbildung“ vom Technologie Campus Freyung durch die Arbeitsgruppe „Angewandte Energieforschung“ durchgeführt.
Zwei Veranstaltungen werden gezielt für Angestellte der öffentlichen Verwaltungen und Schulen angeboten um auch dort den Energieverbrauch durch „bewusstes Handeln“ zu verringern. Möglichkeiten des Energiesparens und der Effizienzsteigerung können in drei Gruppen eingeteilt werden:
- bewusstes Handeln ohne Investition z.B. Stromverbrauch im Gemeindegebiet ca. 6%
- kleininvestive Maßnahmen z.B. Stromverbrauch im Gemeindegebiet ca. 9% (Gefrier- und Kühlgeräte, Pumpen, Küchengeräte, Beleuchtung usw.)
- großinvestive Maßnahmen z.B. Stromverbrauch im Gemeindegebiet ca. 3% (Gebäudeheizung und Prozesswärme usw.) In den aufgeführten Veranstaltungen werden Möglichkeiten für jedermann durch „bewusstes Handeln ohne Investition“ aufgezeigt. Wodurch zum Beispiel eine jährliche Stromkosteneinsparung von ca. 250.- Euro pro Jahr und eine Heizkosteneinsparung von ca. 350.- Euro pro Jahr bei einem vier Personenhaushalt erreicht wird.