Seit mehr als 10 Jahren arbeiten die elf Gemeinden des Passauer Oberlandes als ILE-Verbund erfolgreich zusammen. Mit dem 10-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr erfolgte auch die notwendige Fortschreibung des Konzepts zur Zusammenarbeit, das sog. ILEK (Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept).
Im Rahmen eines zweitägigen Seminars legten die elf ILE-Gemeinden die Schwerpunkte ihrer Zusammenarbeit für die nächsten fünf Jahre fest.
Ebenso wurden die Zuständigkeiten nach dem ILE-Motto „ILE ist Chefsache“ besprochen und teils neu vereinbart.
Handlungsfelder und Zuständigkeiten neu geregelt
Das bestehende Dach-Handlungsfeld (HF) Demographie wird zum Handlungsfeld Demographie & Soziale Infrastruktur. Damit soll die Bedeutung der Einrichtungen und Maßnahmen für Infrastrukturmaßnahmen, die für das soziale Gemeindeleben und die Daseinsvor-sorge so wichtig sind, hervorgehoben werden und entsprechende Maßnahmen dafür getroffen werden.
Zuständige Bürgermeister sind Franz Langer (Windorf) und Josef Schuh (Witzmannsberg).
Das bisherige Handlungsfeld Energie & Umwelt wird aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Klimaschutz und Maßnahmen zur Klimaanpassung um die Themen Nachhaltigkeit & Ressourcenschutz erweitert. Entsprechend sollen für das ILE-Gebiet geeignete Maßnahmen dafür erarbeitet und umgesetzt werden.
Hierfür sind die Bürgermeister Erwin Braumandl (Neukirchen vorm Wald) und Rudolf Müller (Ruderting) verantwortlich.
Aus dem HF Ortsentwicklung wird das HF Innen- und Siedlungsentwicklung, weil in Zukunft künftig der Blick mehr auf Ortskerne und die Siedlungen aus den 60iger/70iger Jahren gelegt werden soll. Es geht darum, die Innenentwicklung der Orte zu stärken und ein Augenmerk auf die gewachsenen Siedlungen zu werfen, die oftmals über große Wohn- und Nutzflächen sowie Gärten verfügen. Die Maßgabe im Handlungsfeld liegt auf der „Innen vor Außen“-Entwicklung. Hier steht Bürgermeister Josef Putz aus Salzweg dahinter.
Die Zusammenarbeit auf der kommunalen Verwaltungsebene, die in erster Linie von den Geschäftsleitern der ILE-Gemeinden organisiert und vorangetrieben wird, wird künftig von Geschäftsleiter Anton Mayrhofer aus der Gemeinde Tiefenbach koordiniert. Ebenso wird das Handlungsfeld Verwaltungskooperation um das Thema „Digitalisierung“ ergänzt und inhaltlich vorangebracht. Dazu dienen u.a. die etablierten Geschäftsleitertreffen, die den fachlichen Austausch unter den ILE-Gemeinden auf Verwaltungsebene fördern.
Weiter wird das „jüngste“ ILE-Handlungsfeld, das seit 2018 existiert und seitdem in erster Linie die Vereinsschule Passauer Oberland im Fokus hatte, ergänzt zum HF Vereine & Bürgerschaftliches Ehrenamt. Hier sollen weitere Ansätze zur Unterstützung ehrenamtlich Tätiger in den Gemeinden erarbeitet werden.
Dafür sind die Bürgermeister Helmut Willmerdinger (Tittling) und Stephan Gawlik (Fürstenstein) zuständig.
Das Handlungsfeld Wirtschaft, in dem es bisher zweimal jährlich Unternehmertreffen gab, wird um den Begriff „Standortent-wicklung“ erweitert. Schließlich soll dadurch bewusstwerden, dass mit der Vernetzung der Unternehmen im ILE-Gebiet zum Wirtschaftsnetzwerk Passauer Oberland der Standort gestärkt wird und – so die Meinung – im Miteinander auch weiterentwickelt werden soll.
Bürgermeister Georg Hatzesberger (Aicha vorm Wald) und Christian Fürst (Tiefenbach) nehmen sich dessen an.
Fortsetzung der Öko-Modellregion Passauer Oberland
Die Öko-Modellregion Passauer Oberland musste sich im Frühjahr dieses Jahres nach eineinhalb jähriger Tätigkeit einer Evaluierung unterziehen, die mittlerweile positiv abgeschlossen wurde. Somit kann die Öko-Modellregion für weitere drei Jahre fortgeführt werden. Also hieß es auch dafür, einige Weichen neu zu setzen.
Die Managerin der ÖMR, Barbara Messerer, informierte daher über die neuen Ansätze, die verstärkt auf die regionale Wertschöpfung und Kooperationen über das ILE-Gebiet hinaus, ausgerichtet sein sollen. Hierzu stellte sie konkrete Projekte vor, die anschließend bewertet wurden, um eine Priorisierung zu erhalten.
Dabei wurde klar, dass der Mehrheit der Mitgliedsgemeinden weiterhin daran gelegen war, die bisherigen Ansätze der ÖMR, nämlich kommunale Flächen für ökologische Belange bereit zu stellen und die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung, insbesondere über die Zusammenarbeit mit den Schulen im ILE-Gebiet im Rahmen der Klimaschutzoffensive und des BioRegio Coachings, nicht nur fortzuführen, sondern weiter auszubauen.